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Aloysia Romaine Berens

Aloysia R. Berens ; Romaine Berens
Düdelingen

Aloysia Romaine Berens ist freischaffende Kunst- und Literaturhistorikerin. Nach dem Abitur am Lycée de jeunes filles in Luxemburg im Jahr 1961 erlangte sie 1963 am Institut pédagogique in Walferdingen ein Diplom als Lehrerin und unterrichtete an der Grundschule von Tetingen, anschließend am Centre de Logopédie in Luxemburg-Stadt. Von 1984 bis 1989 studierte sie an der Universität Trier Kunstgeschichte und Romanistik und schloss ihr Studium mit dem Master ab. Eine überarbeitete, französische Fassung ihrer Masterarbeit wurde 2018 unter dem Titel Maître de Vyssi Brod & de Guillaume de Machaut. Peintre et enlumineur au XIVe siècle veröffentlicht. Nach dem Studium kehrte sie in den Schuldienst zurück, bis sie sich 1996 am Seminar für französische Literatur der Universität Freiburg in der Schweiz einschrieb. 2006 wurde sie an der Universität Bern mit der Dissertation Jean Perreals Beitrag zur fürstlichen Memoria in Brou, Stiftung und Grablege der Margarethe von Österreich promoviert. Berensʼ Spezialgebiete sind Kunst und Literatur des Spätmittelalters und der Renaissance, mit denen sie sich sowohl in wissenschaftlichen als in belletristischen Publikationen beschäftigt.

Ihre kunstgeschichtlichen Veröffentlichungen kreisen um das Leben und Wirken des französischen Hofmalers, Dichters und Architekten Jean Perréal (ca. 1460 – 1530), auch Jean de Paris genannt. Berens vertritt die These einer unehelichen, königlichen Herkunft Perréals und strebt eine Neubewertung seines Wirkens an. Sie publizierte u.a. Herkunft und Identität von Jean Perreal im Lichte der Renaissance-Literatur (Luxemburg 2001), Die spätmittelalterlichen Einhorn-Teppiche in Paris und New York (Luxemburg 2008), Eine Schottenkönigin als ‚Dame à la Licorne‘ (Luxemburg 2012), Memorialkult und Kulturtransfer der Renaissance (Luxemburg 2012) und Herold ohne Wappenrock. Geheimdiplomatie zur Zeit Kaiser Karls V. (Luxemburg 2013). Dazu kommen Schriften zur Luxemburger Kulturgeschichte des Mittelalters und der Renaissance: Guillaume de Machaut & Jean de Bondol im Schatten der Luxemburger (2019), Les tapisseries de la ‚Chasse à la Licorne‘ et des ‚Chasses de Maximilien'. Les chasses de Pierre Ernest de Mansfeld (Luxemburg 2012), Le Rêve de Charles Quint. Un château impérial à Luxembourg? (Luxemburg 2021) und Un château à Clausen pour Charles Quint. Vérité ou fable? (Luxemburg 2022).

Die belletristischen Schriften greifen die wissenschaftlichen Themen der Autorin auf. So nimmt sich der historische Roman Der rote Korund. Auf den Spuren von Jean de Paris durch das Europa der Renaissance (2015) vor, dem Leser die historische Figur des Jean Perréal, dessen Weg u.a. von Paris nach Konstantinopel führt, näherzuzubringen. Dabei stellt ein Rubin, der rote Korund, ein fiktionales Band zwischen den biografischen Episoden her. Gegen Ende tritt Perréal mit dem Grafen Peter-Ernst von Mansfeld (1517-1604) in Verbindung und wird zum Planer des Mansfeld-Schlosses in Luxemburg. In der Novelle Halt auf Burg Vianden (2017), die als Nachtrag zu Der rote Korund konzipiert ist, werden Spekulationen über die Vorfahren Jean Perréals angestellt.

Das zwischen Fachliteratur und Belletristik zu verortende Werk Guillaume de Machaut und Katharina von Luxemburg (2023) stellt eine Auseinandersetzung mit dem Werk Le Livre du Voir-Dit des mittelalterlichen französischen Dichters und Komponisten Guillaume de Machaut (um 1300-1377) dar. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Identität der anonymen weiblichen Korrespondenzpartnerin des Autors in diesem zweistimmigen Werk, die Berens nicht, wie zumeist angenommen, in der Person der französischen Adligen Péronne d’Armentières, sondern jener der Katharina von Luxemburg (1342-1395), einer Tochter Kaiser Karls IV. aus dem Hause Luxemburg, vermutet. Unter dem Titel A True Story. Le Voir-Dit (2023) erschien ebenfalls eine von der Autorin angefertigte englischsprachige Fassung des Werks.

Dieser Artikel wurde verfasst von Pierre Marson

Veröffentlichungen

Mitgliedschaft

  • LSV - Lëtzebuerger Schrëftstellerverband [1986-2016]
Zitiernachweis:
Marson, Pierre: Aloysia Romaine Berens. Unter: , aktualisiert am 06.12.2023, zuletzt eingesehen am .