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Mireille Cukier-Jakubowicz

Mireille Jakubowicz [geb.]
Straßburg ()

Mireille Cukier-Jakubowicz besuchte in Sarreguemines (F) von 1963-1967 die Grundschule und von 1967-1972 das Lycée d’État mixte, dann von 1973-1975 das Lycée d’enseignement professionnel. Sie arbeitete als Sekretärin am Centre hospitalier spécialisé de Sarreguemines, dann am Centre hospitalier de Luxembourg und zurzeit am Centre de santé mentale in Luxemburg. Mireille Cukier-Jakubowicz lebt seit 1979 in Luxemburg und ist mittlerweile Luxemburgerin.

Mireille Cukier-Jakubowicz veröffentlicht Gedichte, Prosa-Erzählungen, Romane und Kinderbücher. Sie schreibt und komponiert ebenfalls Lieder. Ihre Texte werden stark geprägt vom Holocaust, den ein Teil ihrer Familie miterlebt hat, und von den Konflikten zwischen Israel und Palästina. Die Autorin setzt sich dafür ein, dass Künstler eine Vermittlerrolle zwischen den Völkern einnehmen und fordert Dialogbereitschaft und Versöhnung.

La Couleur des mots (2009) und Un olivier au bout du chemin (2009) sind zwei Gedichtbände aus mehreren Kulturkreisen, welche die Grausamkeit des Krieges ablehnen und die Idee des Zusammenlebens fördern. Offrandes de l’Onde (2011) ist ein Band mit Haikus und Kurzgedichten zum Thema Wasser, während sich in den Gedichten in Dans le souffle du vent (2021) alles um den Wind und die Natur dreht. Juste un voile sur le soleil (2012) ist ein Prosagedicht und handelt von Liebeskummer. In Pensées sauvages (2015) vereint Mireille Cukier-Jakubowicz Gedichte und Prosatexte, die das Leben der Autorin thematisieren. Die teils autobiografischen Texte Myriam et le Monde (2011) und Il était une fois (2021) schildern Momente aus der Kindheit und Jugend der Autorin in Lothringen. In On dit que les oiseaux… (2015) veröffentlicht die Autorin Gedichte und Liedtexte, welche die Shoah, die Vergangenheit und Zukunft der Menschheit thematisieren. La Vie en camaïeu et Un sac plein de nouvelles (beide 2021) vereinen Alltagsimpressionen, u.a. aus dem Lockdown in Covid-19-Zeiten, sowie philosophische Überlegungen zum Leben und zum Glücklichsein.

Der Roman 13, rue de la Clé des Champs (2013) und dessen Fortsetzung Et ainsi va la vie… (2015) erzählen die Geschichte einer Arztsekretärin, die ihren Beruf aufgibt und einen Konversationssalon eröffnet. Die Erzählungen schildern die Begegnungen, die in diesem Salon stattfinden, sowie die spezifischen Bedürfnisse der Leute, die sich hier treffen. Des Weiteren thematisiert Cukier die menschlichen Hilfestellungen, die ihre Protagonistin den Menschen anbietet, und die sozialen Zwänge, die daraus entstehen.

Ergänzt durch Aussagen, Fotos und Dokumente versammeln die Bände Une famille dans la tourmente (2021) und Dans le murmure de la Durolle (2022) persönliche Eindrücke von mehreren Reisen zwischen 2010 und 2022 auf den Spuren der Geschichte von Mireille Cukiers jüdischer Familie mütterlicherseits. Diese konnte aus Lothringen flüchten und lebte zwischen 1940 und 1945 in der Auvergne.

Mireille Cukier-Jakubowicz schreibt Bücher über Tiere, vor allem über Katzen. Le Journal de Lilou (2009), Racontez-moi Chat (2010) und Caramel (2011) erzählen, aus der Sicht der Katzen, das Leben der Vierbeiner und ihrer Meister. Ben, chat alors… (2017) ist die Geschichte einer Katze, die ihr eigenes Buch schreibt und dabei den Blick der Katzen auf das Leben der Menschen richtet. Quoi de neuf dans les arbres (2016) erzählt das Leben und die Gedankengänge einer Blaumeise. 2017 erschien die französischsprachige Geschichte Claudine la petite souris im Band 2 vies pour 1 souris, den Mireille Cukier-Jakubowicz zusammen mit Mara Montebrusco-Gaspari herausbrachte. Le Héron et la Grenouille (2018) ist die Geschichte eines Reihers der auf Nahrungssuche ist und dabei einem kleinen Frosch begegnet. Dieser versucht den Vogel zu besänftigen indem er ihm eine Geschichte erzählt. In der Kurzkrimi-Serie für Kinder Les Enquêtes de l’inspecteur Dagoberto leitet der titelgebende Inspektor, ein kluger Fuchs, die Ermittlungen. In Le Mystère du Bosquet des Brigands (2018) erzieht ein Dohlenpaar seine Kinder, die erstaunlicherweise miauen. In De mystérieuses disparitions (2019) stellt Paul das rätselhafte Verschwinden von Karottenreihen in seinem Gemüsegarten fest. Die Illustrationen von Dagoberto stammen von Daniel Jung-Jakubowicz, Mireilles Bruder.

Mireille Cukier-Jakubowicz schreibt auch Kinderbücher: In L’Histoire de la petite feuille (2012) erzählt sie den herbstlichen Verfall eines Laubbaumblattes und Le Père Noël a des ennuis (2012) handelt vom Weihnachtsmann, dessen Bart zu kurz ist und der sich deshalb entstellt vorkommt. Rafi, Tamar et moi (2013) behandelt das Leben einer jüdischen Familie und reiht Alltagserlebnisse aus der Perspektive eines kleinen Mädchens aneinander. Bonne route, petit chat… (2014) ist die Geschichte von einem kleinen Mädchen, das nach dem Tode seiner Katze mit der Trauer konfrontiert wird und all ihre Kräfte verliert. Eine Fee hilft ihr zu trauern und ihre Lebensfreude wiederzufinden. Die Zeichnungen in Juste un voile sur le soleil, in Le Père Noël a des ennuis und in Bonne route, petit chat… sind von der Kinderpsychiaterin Anne Decocq. Même pas lourd du tout! (2015) erzählt das Alltagsleben eines Kindes, das an Dyslexie leidet, und zeigt mögliche therapeutische Pisten auf. In L’arbre aux bonnes nouvelles (2015) präsentiert Cukier Texte, die den negativen Nachrichtenfluss und die pessimistische Informationspolitik der Medien thematisieren. Um Abhilfe zu schaffen, schmückt ein kleines Mädchen einen Baum mit Bändchen, die gute Nachrichten verbreiten. In Le nuage d’Achille (2016) versucht der junge Achille die Wolken zu fassen, ein Wunsch, den ein Bäcker verwirklichen kann. Une sorcière à Redu? (2017) erzählt von einer alten Hexe, ihrer Katze und ihrer Krähe. Die Protagonistin hat keinen Lesestoff mehr, sie geht daraufhin nach Redu, dem in Wallonien gelegenen 'Village du livre', wo sie ihr Glück zu finden versucht. Mamouchka (2017) hingegen handelt von den Schrecken und Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs. Fanny, Mamouchkas Enkelin, versteht weder die Verhaltensauffälligkeiten noch die Alpträume ihrer Großmutter. Als das Mädchen alt genug ist, um sie zu verstehen, erzählt die Großmutter ihr von ihren schrecklichen Erlebnissen während des Weltkriegs, der fast ihre gesamte jüdische Familie auslöschte. J’ai perdu mon pyjama et autres textes pour enfants (2018) vereint Geschichten von Haus- und Hoftieren und richtet sich an sehr junge Kinder. In Aurore et la Fée Pompette (2018) begegnet die kleine Aurore einer Fee, die betrunken von einer Feier kommt und unsinnige und verwirrende Zaubertricks durchführt. Das Mädchen hilft der Fee wieder zu sich zu kommen und bringt so Ordnung in die Gesellschaft. Das Märchen Pas de pitié pour les carottes ! (2019) erzählt von einer launischen Prinzessin, die mit ihren Vorlieben und Verboten das Königreich schikaniert. Erst als sie den Anbau von Karotten verbieten will, kommt es zum Aufstand der Untertanen. Nachdem sie endlich vom König in ihre Grenzen verwiesen wird, wendet sich alles zum Guten.

Marie-Jeanne Jacoby übersetzt einige Bücher von Mireille Cukier-Jakubowicz ins Luxemburgische, wie etwa D'Mamouchka, E mysteriéise Fall am Bëschelchen oder De Bam vun de gudden Noriichten.

Dieser Artikel wurde verfasst von Jacques Steffen und Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Übersetzungen

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Steffen, Jacques/Sahl, Nicole: Mireille Cukier-Jakubowicz. Unter: , aktualisiert am 26.10.2023, zuletzt eingesehen am .