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Foto: Paul Staar


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© Collection CNL

Paul Staar

Bad Mondorf Esch/Alzette

Pseudonyme: P.S. ; -r. ; r.

Paul Staar war der Sohn eines Schneidermeisters. Nach dem Besuch der Ackerbauschule und der Lehrernormalschule war er bis 1917 Volksschullehrer in Fischbach/Clerf und in Hollerich. Nach Studien an den Universitäten München, Leipzig und Paris hatte er ab 1921 den Posten eines Schulinspektors in Luxemburg und Clerf inne, bevor er 1925 zum Bezirksinspektor in Clerf ernannt wurde. Paul Staar war 1934 Gründungsmitglied der Gedelit, der Luxemburger Gesellschaft für deutsche Literatur und Kunst. Von 1940 bis 1944 war er Direktor der Lehrernormalschule, damals Lehrerbildungsanstalt in Ettelbrück. Er wurde 1949 in Folge einer Untersuchung des Ausschusses der Épuration in den Ruhestand versetzt.

Paul Staar stand unter dem Einfluss der Schulreformbewegung und warb in seinen Schriften wie Schulerneuerung (1937) für die produktive Eigentätigkeit des Kindes. Er beschäftigte sich mit Fragen der Dorfschule, der Sprach- und Kunsterziehung und einer ganzheitlichen Erlebnispädagogik, z. B. in Landschule und Landlehrer (1935), Produktiver Sprachunterr icht in der Dorfschule (Braunschweig und Hamburg 1925), Jenseits der Schulmauern (Saarlouis 1935). Den Hintergrund seiner pädagogischen Ansichten bildet ein modernitätskritisches und in den 30er Jahren zunehmend volkhaftes Gesellschaftsbild, so z. B. in Im Segensstrom der Heimat (Saarlautern 1938), Schule im Volk (1937), Die Heimat im Ganzheitsunterricht (Clerf 1939). Er verfasste Unterrichtsanregungen und veröffentlichte pädagogische Beiträge in Frohes Schaffen, Schule und Scholle, Luxemburger Lehrer-Zeitung und Luxemburger Schulfreund sowie in deutschen und Schweizer Zeitschriften wie Roland, Deutsche Schulpraxis, Der Pfeil und Die neue Schulpraxis.

Neben seinen erziehungswissenschaftlichen Schriften veröffentlichte er volkskundliche Artikel in General-Anzeiger, Heimat in Wort und Bild, Landwirt und Jonghémecht sowie heimatgeschichtliche Erzählungen in Zeitung für kleine Leute.

Seit dem Jahr 2000 gibt Paul Staars Sohn Marcel Staar verstreut erschienene Artikel aus der Nachkriegszeit sowie Schriften aus dem Nachlass heraus. Es handelt sich um Sentenzen und Reflexionen, um Schriften zu Politik und Gesellschaft und um Memoiren aus der nationalsozialistischen Zeit z. B. Wege zum Frieden (2003) und Auf dem Weg zum Gesamtvaterland (2005).

Der einzige veröffentlichte Roman Paul Staars, der 1942 begonnene Bauernroman Der Ruf der Heimat, beschreibt am Beispiel des größten Bauernhofes im Dorf Sapelt, für das die Ortschaft Aspelt die Anregung lieferte, das bäuerliche Dasein. Im Fokus der Darstellung steht der Konflikt zwischen dem in der Scholle verwurzelten, sesshaften Vater Ferd Diedesch und seinem Sohn Lex, der zwischen der Enge der bäuerlichen und dörflichen Existenz und einem selbstbestimmten Leben in der Welt hin und her gerissen ist. Unter den aus dem Nachlass veröffentlichten Schriften befindet sich auch die Studie Wallfahrt des Herzens über das literarische Werk Nik Welters.

Dieser Artikel wurde verfasst von Pierre Marson

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Deutsche Schulpraxis. Wochenblatt für Praxis, Geschichte und Literatur d. Erziehung u. d. Unterrichts.
    Verwendete Namen
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Frohes Schaffen = Actif et gai. Monatsschrift für zeitgemässe Luxemburger Volksschulpraxis
    Verwendete Namen
    -r.
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Heimat in Wort und Bild (Die). Beilage der Obermosel-Zeitung
    Verwendete Namen
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Landwûol / Bleif dohém. Luxemburger Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege
    Verwendete Namen
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Lehrer-Zeitung (Luxemburger Lehrerzeitung). Organ des Luxemburger Lehrerverbandes
    Verwendete Namen
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Schulfreund. Organ. des Kath.Lehrer- und Lehrerinnenvereins
    Verwendete Namen
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Volksblatt (1933-1941). Unabhängige Tageszeitung
    Verwendete Namen
    r.
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    r.
  • Titel der Zeitschriften
    neue schulpraxis (die). Monatsschrift für zeitgemässen Unterricht.
    Verwendete Namen
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Pfeil (Der). Monatsschrift für freiheitliche Schulpolitik, Lebens- und Erziehungsreform
    Verwendete Namen
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Roland. Monatsschrift für freiheitliche Erziehung in Haus und Schule
    Verwendete Namen
    Paul Staar
  • Titel der Zeitschriften
    Schule und Scholle. Jahrbuch der Landschule
    Verwendete Namen
    Paul Staar
    P.S.
  • Titel der Zeitschriften
    Zeitung für kleine Leute
    Verwendete Namen
    Paul Staar

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Gedelit
  • Landwûol-Bewegung = Luxemburger Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege = [Société pour le] Retour à la Terre
  • Luxemburgische Sprachgesellschaft (1924-35)

Archiv

  • CNL L-0375
  • BnL Ms 774 oder 775
Zitiernachweis:
Marson, Pierre: Paul Staar. Unter: , aktualisiert am 23.11.2022, zuletzt eingesehen am .