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Foto: Henri Muller


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Henri Muller

Erpeldingen-Sauer Bartringen

1933 machte Henri Muller sein Abitur am Gymnasium in Diekirch. Wegen fehlender Geldmittel wechselte er an die oberste Klasse der Lehrernormalschule. Er wurde 1934 Lehrer in Niederpallen, ab 1938 in Ettelbrück. Ein angestrebtes Studium wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vereitelt. Henri Muller engagierte sich in der Resistenzbewegung LPL und rettete einem amerikanischen Fallschirmspringer das Leben. Dieser ermöglichte es ihm, 1948 mit seiner Familie in die USA zu ziehen, wo er an der Portland University in Oregon Anglistik studierte. Sein Studium finanzierte er mit Französischkursen. Nach seiner Rückkehr nach Luxemburg unterrichtete er an der Oberprimärschule in Luxemburg. 1966 wechselte Henri Muller an das Collège d'enseignement moyen in Luxemburg, wo er bis 1977 Französisch und Englisch unterrichtete. Er war an der Ausarbeitung französischer und luxemburgischer Schulbücher z. B. Lëtzebuurgesch wéi ech et schwätzen (1979) beteiligt. Er war auch engagiert bei der British-Luxembourg Society, u.a. als deren langjähriger Sekretär.

Henri Muller, der am Gymnasium Latein und Altgriechisch gelernt hatte, eignete sich ab den 50er Jahren Neugriechisch im Selbststudium an. Er gab jahrelang Abendkurse in Alt- und Neugriechisch und führte seine Schüler in die Lektüre klassischer und moderner griechischer Texte ein. 1951 wurde er Mitbegründer der Amis de la Grèce, deren Präsident er von 1970 bis 1991 war, sowie der Vereinigung der in Luxemburg lebenden Griechen. Er war u. a. Ehrenbürger des Geburtsortes von Nikos Kazantzakis auf Kreta und wurde 2004 für seine Verdienste um die griechische Sprache und Kultur in Athen zum Ambassadeur de l'hellénisme ernannt. 2007 gründete er den Prix d'amitié Grèce-Luxembourg oder Prix Henri et Madeleine Muller, der an Guy Wagner (2007) und Mathias Schiltz (2009) überreicht wurde.

Henri Muller arbeitet hauptsächlich als Übersetzer aus dem Alt- und Neugriechischen ins Französische und ins Luxemburgische. 1969 erschien in Les Pages de la SELF der Schluss des unveröffentlichten Romans Le soleil ne s'est pas encore couché von Giannis Manglis. Ins Luxemburgische übersetzte er 1975 in Eis Sprooch (Verein AL) die Erzählung Déi éischt Sënn von Stratis Miriwilis sowie den Roman Dem Alexis Zorbas säi Liewen a seng Uluechten von Nikos Kazantzakis. Sein Hauptwerk ist die Übersetzung von Homers Odyssee, die in drei Bänden in einer zweisprachigen luxemburgisch-griechischen Fassung erschien.

Henri Muller veröffentlichte kulturelle Beiträge in Lëtzebuerger Journal, Luxemburger Wort und Ons Stad sowie in griechischen Zeitungen wie I Patrida und I Kathimerini. Neben seinen Kriegserinnerungen Erenerong un de Streik zu Ettelbrek veröffentlichte er auch lokalhistorische Beiträge über Ettelbrück und Erpeldingen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Roger Muller

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Eis Sprooch (Actioun Letzebuergesch)
    Verwendete Namen
    Henri Muller
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Journal / Letzeburger Journal / Journal / LJ. Politik, Finanzen a Gesellschaft
    Verwendete Namen
    Henri Muller
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    Henri Muller
  • Titel der Zeitschriften
    Ons Stad. éd. par l'administration communale de la Ville de Luxembourg
    Verwendete Namen
    Henri Muller
  • Titel der Zeitschriften
    Pages de la SELF (Les)
    Verwendete Namen
    Henri Muller

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Institut grand-ducal Section de linguistique, de folklore et de toponymie (1935-97)
Zitiernachweis:
Muller, Roger: Henri Muller. Unter: , aktualisiert am 08.05.2023, zuletzt eingesehen am .