Wir verwenden essenzielle Cookies, um Ihnen ein besseres Erlebnis auf unserer Website zu gewährleisten. Mehr erfahren

Foto: Sandra Schmit


Foto:
© Collection CNL

Sandra Schmit

Luxemburg

Pseudonyme: cathar maiden

Nach der Grundschule von 1978 bis 1984 in Eischen besuchte Sandra Schmit bis 1990 in Luxemburg das Lycée Robert Schuman und bis 1991 das Lycée de garçons. Anschließend arbeitete sie einige Monate bei Siemens, bevor sie zwei Jahre lang in Los Angeles verschiedene Gelegenheitsjobs wahrnahm. 1994 kehrte Sandra Schmit nach Luxemburg zurück und war als Büroangestellte bei diversen Unternehmen und in der Kommunalverwaltung in Sanem tätig. 1996 erlangte sie auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur, studierte bis 2000 Anglistik mit dem Schwerpunkt mittelalterliche Literatur an der Universität Düsseldorf und schloss mit einer Arbeit über die Judith-Figur in der altenglischen Literatur ab. Seit 2001 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centre national de littérature in Mersch.

Sandra Schmits Forschungsinteresse gilt der Literatur in Luxemburg vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie ist Mitarbeiterin des Luxemburger Autorenlexikons und beschäftigt sich ebenso mit Literaturtransferbeziehungen Luxemburger Autoren mit den USA (Vielheit und Einheit der Germanistik, 2012) oder der Sowjetunion (Die Widmung, 2013; De la Mouselsbrauerei à Moscou, 2017) wie mit ausländischen Autoren, die am literarischen Leben in Luxemburg teilnehmen. Von 2003 bis erschienen in der Zeitung ... am Äischdall, 2009 in Regioun Lëtzebuerg West umbenannt, Artikel von ihr über Autoren mit Bezug zum Eischtal, u. a. Pir Kremer, Amélie Picard sowie Nikolaus Welter oder zu literarischen Texten, die in der Region spielen, wie etwa die Krimis von Anita Kayser. Im Jubiläumsbuch 100 Joer Esch (2006) veröffentlichte sie einen Beitrag über den sozialen Wandel der Minettemetropole in der Literatur. Zudem publizierte sie zu Joseph-Emile Muller (Aufbrüche und Vermittlungen, 2010),  Fernand Hoffmann (Die Widmung, 2013) und Rosemarie Kieffer (Fundstücke – Trouvailles, 2014). Seit 2015 beteiligt sie sich mit literaturwissenschaftlichen Beiträgen an der Rubrik Zoom auf das Literaturarchiv in Die Warte-Perspectives. In der Editionsreihe Lëtzebuerger Bibliothéik des CNL gab sie den Roman Im Zeichen der Flamme über die Zeit der Hexenverfolgung von Marie-Louise Tidick-Ulveling heraus sowie die Gedichtanthologie Prairieblummen von Nicolas Gonner, die sie auch ins Englische übersetzte. Schmit war Ko-Kuratorin der Ausstellungen Satirische Literatur in Luxemburg (2012) und Luxemburg und der Zweite Weltkrieg (2020) des Centre national de littérature sowie Ko-Autorin der Ausstellungskataloge.

Seit 2010 betätigt sie sich zunehmend als Literaturübersetzerin. Sie übertrug zahlreiche Gedichte und Prosatexte luxemburgischer und deutscher Autoren ins Englische, so z.B. von Heinrich Heine, Till Lindemann, dem Leadsänger der Musikgruppe Rammstein, von Willy Goergen, Robert Schaack-Étienne und Marcel Gérard sowie Auszüge aus der Erzählung Amateur von Jean Back. 2016 erschienen ihre englischen Übersetzungen eines Auszugs aus Ian De Toffolis Mauvais œil und von Guy Rewenigs Kurzprosatexten Your Heart of Ice Is Hot as Vice. Schmit übersetzte zudem Lyrik des australischen bush poet Henry Lawson ins Luxemburgische; die Gedichte wurden 2022 in einer zweisprachigen Ausgabe unter dem Titel Eppes Besseres/Something Better publiziert. Die kommentierten luxemburgischen Übersetzungen sind als Audiodateien auf der Homepage der Autorin verfügbar.

Sandra Schmit veröffentlichte ihren ersten Roman 2005 unter dem Namen cathar maiden, der auf ihr Internetpseudonym im Forum der britischen Rockband Iron Maiden zurückgeht. Die im Internet publizierten Gedichte Schmits sind intertextuell mit den Liedern der Rockband verwoben. Die sich in die Tradition der Popliteratur einschreibende Erzählung A Winter Tale entwirft eine erotisch-sexuelle Konstellation zwischen einer Studentin und drei Männern, in der unterschiedliche Lebensentwürfe dargelegt werden. Der Roman wurde 2009 unter Schmits bürgerlichen Namen erneut veröffentlicht; Auszüge des Romans wurden ins Spanische übersetzt und in der Zeitschrift abril (2009) veröffentlicht. 2012 erschien die Fortsetzung Rights of Spring.

Des Weiteren publizierte Sandra Schmit zwei Kurzgeschichten in Saz fir Saz (2010) und Im Reich der Mitte (2007). Die Erzählung Reality Check wurde in die Anthologie Lies de bal (2014) aufgenommen. Literarische Reiseberichte nach Osteuropa und auf den Balkan sind als Blog auf der Homepage der Autorin veröffentlicht.

Seit 2015 engagiert sich Schmit bei der digitalen Hörbuch-Bibliothek Librivox als Sprecherin und Coverdesignerin. In diesem Rahmen hat sie 2021 Teile des Gedichtbandes Prairieblummen eingelesen. Anfang April 2020 rief sie die Plattform coronaliterature.org ins Leben, die sich als literarisch-künstlerischer Beitrag zur weltweiten Covid-19 Debatte versteht. Auf der Plattform sind, in deutscher, englischer, französischer, luxemburgischer und russischer Originalsprache mit Übersetzungen Schmits, u.a. neue Gedichte und Texte von Nico Helminger, Josiane Kartheiser, Jean-Michel Klopp und Giulio-Enrico Pisani zu finden. 2022 gründete sie den Verlag Sarya (Russisch für ‚Dämmerung‘).

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter und Fabienne Gilbertz

Veröffentlichungen

Sonstige Mitarbeit

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    abril
    Verwendete Namen
    Sandra Schmit
  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
    Verwendete Namen
    Sandra Schmit
  • Titel der Zeitschriften
    Neueste Melusine (Die). Zeitschrift der Literarischen Gesellschaft Saar-Lor-Lux-Elsass
    Verwendete Namen
    Sandra Schmit
  • Titel der Zeitschriften
    Tageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir Lëtzebuerg
    Verwendete Namen
    Sandra Schmit
  • Titel der Zeitschriften
    Warte (Die) = Perspectives. Supplément culturel du Wort
    Verwendete Namen
    Sandra Schmit
  • Titel der Zeitschriften
    …am Äischdall. Informatiounsblat
    Verwendete Namen
    Sandra Schmit

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Conter, Claude D./Gilbertz, Fabienne: Sandra Schmit. Unter: , aktualisiert am 19.12.2023, zuletzt eingesehen am .