Wir verwenden essenzielle Cookies, um Ihnen ein besseres Erlebnis auf unserer Website zu gewährleisten. Mehr erfahren

Foto: Pierre Stehres


Foto:
© Droits réservés/Alle Rechte vorbehalten

Pierre Stehres

Peter Stehres
Fuhren Diekirch

Pierre Stehres machte 1823 das Abitur am Athenäum. Da er zu jung für die Aufnahme in ein Priesterseminar war, ging er nach Trier, wo er während zwei Jahren Vorlesungen und Hebräischkursen des Theologieprofessors und nachherigen Bischofs Arnoldy sowie Vorträgen am Trierer Gymnasium beiwohnte. Nach anfänglichen Studien am Collegium philosophicum in Louvain trat er ins Trierer Priesterseminar ein, wo er 1827 zum Priester geweiht wurde. Anschließend immatrikulierte er sich an der Universität Bonn, wo er während drei Jahren Vorlesungen über orientalische Sprachen hörte und gleichzeitig zum Repetenten an dem von der niederländischen Regierung in Bonn errichteten Konvikte für Zöglinge des philosophischen Kollegiums ernannt wurde. Im Revolutionsjahr 1830 zerschlugen sich seine von der niederländischen Regierung unterstützten Aussichten auf einen Lehrstuhl der orientalischen Literatur an der Universität Louvain. Stattdessen wurde er zum Mitbegründer der ab November 1830 in Diekirch errichteten Mittelschule, aus der 1841 ein Progymnasium hervorging, dessen Leitung er als Rektor, später als Direktor bis 1871 innehatte.

Zu dem umfangreichen Schrifttum von Pierre Stehres gehören eine Reihe von Schulbüchern sowie Aufsätze und Studien über Pädagogik und Lokalgeschichte. Die Diekircher Schulprogramme von 1841/1842 bzw. von 1848 enthalten z. B. Geschichtliche Notizen und Anekdoten, gesammelt aus Urkunden des Schlosses zu Erpeldingen sowie Geschichtliche Notizen über die Gründung und das Fortbestehen des Franziskanerklosters zu Diekirch. 1875 veröffentlichte er Eindrücke und Erlebnisse seiner 1872 unternommenen neunmonatigen Reise durch die Schweiz, Italien, Palästina, Griechenland, Kleinasien und Ägypten.

Des Weiteren ist Pierre Stehres hervorgetreten mit Übersetzungen ins Deutsche, z. B. vom ersten und zweiten Psalm aus dem Urtext, aber auch von der Lebensgeschichte der Gräfin Yolanda von Vianden. Er übertrug zwei Novellen und das Trauerspiel Thomas Morus von Silvio Pellico aus dem Italienischen ins Deutsche. Bei den zwei inhaltlich verknüpften Novellen Eligius und Wallfried und Adello handelt es sich um in Savoyen spielende Rittergeschichten, in denen Pellico Konflikte zwischen Lehns- und Freundestreue einerseits und Liebe zu einer Frau andererseits darstellt.

Dieser Artikel wurde verfasst von Roger Muller

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Archiv

  • BnL Ms 302, 512
Zitiernachweis:
Muller, Roger: Pierre Stehres. Unter: , aktualisiert am 14.05.2021, zuletzt eingesehen am .