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Foto: Lucien Blau


Foto:
© Collection CNL

Lucien Blau

Luxemburg

Lucien Blau wuchs in Düdelingen auf. Seine Schulzeit am Lycée de garçons in Esch/Alzette brach er ab und trat in die Dienste der nationalen Eisenbahngesellschaft. Nach dem Abitur 1976 am Lycée Hubert Clement in Esch/Alzette arbeitete er u. a. als Ersatzlehrer, bis er ein Studium der Geschichte am Centre universitaire in Luxemburg und an der Universität Metz aufnahm. Von 1980-1981 arbeitete er im Ministère de l’Éducation nationale. Ab 1981 unterrichtete er Geschichte am Lycée technique Nic Biever, am Lycée technique Michel Lucius, ab 1992 am Lycée technique Esch und von 2006 bis 2018 am Lycée de garçons Esch. Blau war vielfach politisch engagiert, zuerst im Kommunistischen Bund Luxemburg (KBL), später bei Déi Greng, zu deren Gründungsmitgliedern er gehörte und die er von 1997 bis 2002 im Gemeinderat Düdelingen vertrat.

Lucien Blaus Magisterarbeit in Metz war der Resistenz gewidmet: La Résistance au Grand-Duché de Luxembourg. Sociologie, idéologies et programmes (1940-1945). Seine Doktorarbeit galt dem Rechtsradikalismus: Histoire de l’extrême-droite au Grand-Duché de Luxembourg au XXe siècle (Esch-Alzette: Le Phare 2004). Mit Nationalsozialismus, Resistenz, Kollaboration, Antisemitismus, Rechtsradikalismus, Maulkorbgesetz, Spanischem Bürgerkrieg befassen sich auch Blaus wissenschaftliche Tagungsbeiträge und seine zahlreichen in Grénge Spoun, Tageblatt, forum und Galerie erschienenen Artikel: 'Jung Luxemburg'. Eine rechtsradikale Zeitschrift der 30er Jahre (1986), Résistances (1990), L’antisémitisme a bel et bien aussi existé au Luxembourg (1996), Autoritärer Ständestaat oder Demokratie.'Maulkorbgesetz' (1999). Zweiter Interesseschwerpunkt von Blau ist die Industrie- und Sozialgeschichte der Stadt Düdelingen. 2006 zeichnete er verantwortlich für eine große Fußballretrospektive im Centre de documentation sur les migrations humaines. Anlässlich des 100jährigen Stadtjubiläums von Düdelingen im Jahre 2007 gehörte er dem Redaktionskomitee der Festschrift an und steuerte Beiträge über Sport und Erinnerungskultur bei. 2012 erschien eine gemeinsam mit Jules Ury verfasste Geschichte der 1991 zum F91 fusionierten Fussballvereine Alliance, Stade und US Düdelingen: Gooaaallll! 100 Joer Football zu Diddeleng.

Lucien Blau veröffentlichte zwei autobiografische Bände mit Geschichten. Mam Schucos-Auto an den Zinema Royal umfasst Kindheitserlebnisse im Düdelinger Arbeiterviertel Brill in einer durch Arbeitsmigration geprägten luxemburgisch-italienischen Familie der Nachkriegszeit. Im Zentrum steht neben vielen lokalbezogenen Details die Gegenüberstellung der unterschiedlichen italienischen und luxemburgischen Temperamente. Mat der Döschewo bei de Mao Tse-Tung ist den Jugenderfahrungen vorbehalten und beschreibt die Zeit des politischen Engagements im CLAN-kommunistescher Schülerbund und im Kommunistischen Bund Luxemburg (KBL) mit den Höhepunkten Schülerstreik von 1971 und Besuch des Mao-Mausoleums in Peking. Minette. À ciel ouvert. Himmelslichtungen, das in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Guy Conrady und René Welter entstanden ist, zeigt Blaus Verbundenheit mit dem von der Stahlindustrie geprägten Süden Luxemburgs. 2017 präsentierte Lucien Blau sein erstes Kabarettprogramm Mir wëllen bleiwen wat mir scho laang net méi sinn.

Dieser Artikel wurde verfasst von Germaine Goetzinger

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    forum. fir kritesch Informatioun iwer Politik, Kultur a Relioun
    Verwendete Namen
    Lucien Blau
  • Titel der Zeitschriften
    Galerie. Revue culturelle et pédagogique
    Verwendete Namen
    Lucien Blau
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Almanach. Red.: Georges Hausemer ; Gestalt.: Heng Ketter
    Verwendete Namen
    Lucien Blau
  • Titel der Zeitschriften
    Ro'd Wullmaus (D')
    Verwendete Namen
    Lucien Blau
  • Titel der Zeitschriften
    woxx (Grénge Spoun). déi aner Wochenzeitung = l’autre hebdomadaire
    Verwendete Namen
    Lucien Blau
  • Titel der Zeitschriften
    Zoustänn. Zeitung fir frai Expressioun
    Verwendete Namen
    Lucien Blau

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Lucien Blau. Unter: , aktualisiert am 07.07.2023, zuletzt eingesehen am .