Hugo Arellano
Hugo Arellano war in Chile Hörfunk- und Zeitungsjournalist. Von 1960 bis 1973 betrieb er eigene Radiosender. Nach dem Militärputsch am 11. September 1973 wurde der sozialistisch engagierte Hugo Arellano verhaftet und gefoltert. Sein Pseudonym Pancho Lebu geht auf den Namen einer Station seiner Haft, das Gefängnisschiff "Lebu", zurück. 1974 ging Hugo Arellano ins Exil und lebte in Argentinien, bis er 1977 mit seiner Familie politisches Asyl in Luxemburg erhielt. Seit 1990 lebt er abwechselnd in Luxemburg und in Chile.
Hugo Arellano trat in Luxemburg als Herausgeber sowie als Autor von Essays, Tatsachenberichten, Erzählungen und Gedichten in spanischer Sprache hervor. Von 1977 bis 1993 gab er eine Zeitschrift heraus, zunächst unter dem Titel Selecciones socialistas, ab 1979 unter dem Titel Selso. Todo por America Latina. Sie verstand sich als Forum des chilenischen Exils und hatte eine internationale Verbreitung. In ihr erschienen auch Gedichte von Hugo Arellano, die größtenteils in die Sammlung Versos circunstanciales (1991) aufgenommen wurden. Themen von Hugo Arellanos autobiografisch geprägten Essays und Tatsachenberichten sind der chilenische Militärputsch, die amerikanische Politik in Chile, das Exil und die Repressionspraktiken der chilenischen Diktatur, insbesondere des Marinegeheimdienstes Servicio de Inteligencia Naval (SIN). Hugo Arellanos Gedichte und die Erzählungen Los cuentos de Pancho Lebu (1983) thematisieren ebenfalls die jüngere Geschichte Chiles und die Erfahrung der Haft. Auch beklagen sie die Exilsituation und evozieren die ferne Heimat. Hugo Arellano versteht Literatur als Instrument des politischen Engagements und verfasst in diesem Sinne dokumentarische und autobiografische Lyrik sowie Gedichte in der Tradition des politischen Liedes. Hugo Arellanos Text Nudos de la historia über sein Verhältnis zu Luxemburg erschien mit einer deutschen Übersetzung von Lex Jacoby im Sammelband Lëtzebuerg / Luxembourg / Luxemburg 1989 (1989).
Veröffentlichungen
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Jahr1977
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Jahr1978
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Jahr1980
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Titel El 11 de la traiciónJahr1982
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Jahr1983
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Jahr1987
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Jahr1987
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Titel Carmela si o noJahr1988
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Jahr1988
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Jahr1989
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Titel Crónicas del exilioJahr1990
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Titel Versos de TrasnocheJahr1990
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Titel Versos circunstancialesJahr1991
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Titel S.I.N.Jahr1992
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Jahr2005
Sekundärliteratur
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Autor(in) Claude Wey
Jahr2007 -
Autor(in) Claude Wey
Jahr2010 -
Autor(in) Nicole Sahl
Jahr2018
Marson, Pierre: Hugo Arellano. Unter: , aktualisiert am 06.05.2021, zuletzt eingesehen am .