Maria-C. Haller

Maria-C. Haller wuchs in einer dem Künstlerleben aufgeschlossenen Familie auf. Sie erlebte z. B. 1935 die ersten Echternacher Festspiele unter der Leitung von Walter Jacob und begeisterte sich früh für die Manuskripte mit Miniaturmalereien der Abtei Echternach. Nach dem Abitur studierte sie bis 1951 Literatur an der Universität Straßburg und schloss mit der Arbeit Lyrisme de Maurice Barrès à travers « Un Jardin sur l'Oronte » ab. Sie unterrichtete Französisch an einem Lycée technique in Luxemburg.

Maria-C. Haller schrieb ab 1986 Chroniken zur Literatur und Kultur wie Au fil des jours, Reiseberichte in Die Warte-Perspectives und Erzählungen in nos cahiers. Sie veröffentlichte zudem die Studie Willibrord dans le cadre de sa terre natale (1989).

Maria-C. Haller ist v. a. die Autorin autobiografisch geprägter Werke in französischer Sprache, in denen sie an Echternach aus der Zwischenkriegszeit erinnert. Ihre Erzählungen berichten von ihren Reisen nach Zentral- und Südfrankreich, den Tessin, Irland und Spanien: Ein thematischer Schwerpunkt bildet die religiöse Kunst. Ihre Vorliebe gilt der Schlichtheit des romanischen Stils sowie der Überschwänglichkeit der italienischen Renaissancemalerei. Einige der weiblichen Figuren in ihrem Werk bezeugen ein antikonformistisches Verhalten. Menschen, Möwen und wilder Lavendel enthält Erzählungen in deutscher Sprache, die ähnliche Themen behandeln. Maria-C. Haller war Mitglied des LSV.