Joseph Welter
Joseph Welter ist der Neffe von Jean-Pierre Welter. Nach der Grundschule in Ettelbrück besuchte Joseph Welter das Gymnasium in Diekirch, wo er Aufsehen erregte, als er aus dem Religionsunterricht austrat. Im Anschluss an das Abitur studierte er in Heidelberg Medizin und schloss mit dem ersten Staatsexamen ab. Von 1967 bis 1969 besuchte er zudem die Kurse von Theodor W. Adorno in Frankfurt/Main. Joseph Welter lebte danach in Heidelberg als freier Publizist, und veröffentlichte in Tageszeitungen aus Heidelberg und Mannheim. Auch veröffentlichte er in Luxemburg, etwa über Musik, Literatur und Philosophie, zunächst in La Voix der AGEL/ASSOSS, in den Cahiers Luxembourgeois, im Lëtzebuerger Land, im Tageblatt, in Le Phare, in Galerie und schließlich in der Zeitung vum Lëtzebuerger Vollëk. 1989 kehrt Joseph Welter nach Luxemburg zurück. Dort kandidierte er 2009 und 2013 für die KPL bei den Landeswahlen.
Zwischen Joseph Welter und dem Schriftsteller und Kirchenkritiker Karlheinz Deschner entstanden ab Mitte der 1960er Jahre eine langjährige Bekanntschaft und ein kontinuierlicher Austausch. Noch als Student in Heidelberg lud Joseph Welter Deschner nach Heidelberg an die Universität und 1965 gemeinsam mit der linken Studentenorganisation ASSOSS nach Luxemburg ein. Deschner seinerseits wünschte Welters Mitarbeit an einzelnen seiner Publikationsprojekte: So verfasste Welter einen Artikel über Alexander Mitscherlich in Wer lehrt an deutschen Universitäten? (1968) sowie einen Beitrag über Arthur Schopenhauer im Sammelband Das Christentum im Urteil seiner Gegner (1986).
Von den etwa 1000 in der Zeitung vum Lëtzebuerger Vollëk veröffentlichten Aphorismen hat Joseph Welter 500 in den Band Bittermandeln und Kokosnüsse aufgenommen. Charakteristisch ist der sprachkritische Impetus, indem der Sinn von Redewendungen durch Veränderungen dekonstruiert wird. Formal greift Joseph Welter auf Inversionen, chiastische Strukturen, ironische Umkehrungen und Widersprüche zurück. Inhaltlich wenden sich die Aphorismen gegen Ideologisierungen und Radikalisierungen im Allgemeinen und gegen die Kirche und die Religion im Besonderen. Zudem werden Verhaltensweisen im Alltag hinterfragt: Formen des sozialen Mit- und Gegeneinanders werden angeprangert, egozentrische Muster sowie soziale und politische Einstellungen werden kritisiert, die Falschheit des Menschen wird in den Mittelpunkt gestellt. Seit 2000 erschienen in den Zeitschriften Les Cahiers luxembourgeois, Galerie und nos cahiers Kurzgeschichten.
Veröffentlichungen
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Jahr2014
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenJoseph Welter
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Titel der ZeitschriftenGalerie. Revue culturelle et pédagogiqueVerwendete NamenJoseph Welter
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Titel der ZeitschriftenLëtzebuerger Land (d') / d'Letzeburger Land / LL. unabhängige Wochenschrift für Politik, Wirtschaft und KulturVerwendete NamenJoseph Welter
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Titel der Zeitschriftennos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir KulturVerwendete NamenJoseph Welter
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Titel der ZeitschriftenPhare (Le). Kulturelle Beilage - Point de vue culturelVerwendete NamenJoseph Welter
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Titel der ZeitschriftenTageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir LëtzebuergVerwendete NamenJoseph Welter
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Titel der ZeitschriftenZeitung vum Lëtzebuerger Vollek / Zeitung vum Letzeburger Vollek / ZLV. Zentralorgan der KPLVerwendete NamenJoseph Welter
Sekundärliteratur
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Autor(in) André Link
Jahr2015
Auszeichnungen
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Jahr 2000
Mitgliedschaft
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Schopenhauer-Gesellschaft
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Joseph Welter. Unter: , aktualisiert am 06.10.2022, zuletzt eingesehen am . -