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Foto: Jakob Prott


Foto:
© Collection Frank Wilhelm

Jakob Prott

J. Prott ; Jacques Prott
Düdelingen-Budersberg Saarburg ()

Nach dem Besuch des Priesterseminars in Luxemburg wurde Jakob Prott 1867 zum Priester geweiht. Er war Vikar in Steinsel, Pfarrer in Tadler, Contern und von 1884 bis 1907 in Steinheim. Über den örtlichen Dorflehrer Adolf Berens lernte er u. a. Frantz Clément kennen. Jakob Prott verbrachte seinen Ruhestand als Rektor eines Frauenklosters in Beurig/Saarburg, unweit der Kapelle Kastell an der Saar, in der die sterblichen Überreste von Johann dem Blinden aufbewahrt waren.

Jakob Prott, der ausschließlich Deutsch schrieb, lieferte 60 Beiträge zu der Sammlung Sagenschatz des Luxemburger Landes von Nikolas Gredt. Sein besonderes Interesse galt den Sagen und Legenden der Untersauer, die er im Echternacher Anzeiger zwischen 1889 und 1900 veröffentlichte. Einige Texte wurden 1991 in die Sammlung Aus dem Sagenschatz der Untersauer von Aloyse Steinmetz aufgenommen. Jakob Prott war Mitarbeiter von Luxemburger Marienkalender, Luxemburger Land und Luxemburger Hauskalender, wo er 1870 den Beitrag über die Französische Revolution Das Blutbad bei Düdelingen im Jahre 1794 veröffentlichte.

Jakob Protts literarisches Werk ist von seiner Mittelalterrezeption geprägt. In der Ballade Johann der Blinde, die während seiner Seminaristenzeit in Luxemburg erschien, befürwortete er die Rückführung der Gebeine von Johann dem Blinden nach Luxemburg. Das dem aufkeimenden Luxemburger Nationalgefühl entsprechende Gedicht wurde in die Deutschlesebücher der Primärschulen aufgenommen. Jakob Prott wurde selbst zur literarischen Figur im Dialog mit Johann dem Blinden in Gutt Geeschter iwer der Heemécht von Théodore Wies. Das Burgfräulein Lucina vom Johannisberge erzählt die Geschichte einer jungen Adligen, die vom Unglück verfolgt wird, nachdem sie die Brautwahl ihrer Eltern verweigert hat. Zwei Jahre vor Richard Wagners Parsifal veröffentlichte Jakob Prott in Luxemburg sein erstes Drama in Versform Parzival und Liasse, das auf die Texte von Chrétien de Troyes und Wolfram von Eschenbach zurückgeht. Jakob Prott entwirft darin das Bild eines christlich geprägten Rittertums. Im Drama Rüdiger von Bechlaren, das auf eine Figur der Nibelungensage zurückgeht, gestaltet Jakob Prott den Konflikt des Markgrafen, der sich als Freund und Vasall zwischen zwei tödlich verfeindeten Familien bewegt. Das Drama Itonie aus dem Umfeld des Parzivalstoffes blieb unveröffentlicht, das Manuskript gab Jakob Prott 1907 Nik Welter.

Dieser Artikel wurde verfasst von Frank Wilhelm

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Echternacher Anzeiger
    Verwendete Namen
    Jakob Prott
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Hauskalender
    Verwendete Namen
    Jakob Prott
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Land (Das). Organ für vaterländische Geschichte, Kunst und Literatur
    Verwendete Namen
    Jakob Prott
  • Titel der Zeitschriften
    Marienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger Panorama
    Verwendete Namen
    Jakob Prott

Sekundärliteratur

Archiv

  • CNL AU-226 (Photocopie d'Itonie)
  • BnL MS 501 (Original d'Itonie)
Zitiernachweis:
Wilhelm, Frank: Jakob Prott. Unter: , aktualisiert am 22.11.2022, zuletzt eingesehen am .