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Franz Ludwig von Hontheim

F.L. von Hontheim
Trier () Eich (damals Gemeinde Eich)

Franz Ludwig von Hontheim stammte aus einer Altluxemburger Adelsfamilie und war der Sohn des kurtrierischen Hofrats Johann Jakob von Hontheim. Von 1790 bis 1803 lebte er in Densborn, zwischen 1805 und 1810 in Koblenz. Nach Universitätsstudien war er Beamter des Département des Forêts mit Sitz in Luxemburg. Er heiratete Justine von Biber von Schloss Münsbach und lebte zunächst in Eich, später in Luxemburg, wo er vermutlich Präfekturrat war. 1816 wurde er in den Ordre équestre aufgenommen, den er von 1818 bis zu seinem Tode in den Landständen im Provinzialrat (états provinciaux) vertrat. Als Neffe des Trierer Weihbischofs Johann Nikolaus von Hontheim sammelte er jene Verordnungen gegen die katholische Kirche, die von der republikanischen Regierung im Herzogtum Luxemburg veröffentlicht worden waren.

Franz Ludwig von Hontheim unternahm ausgedehnte Wanderungen zwischen Köln, Koblenz, Trier und Luxemburg, die in seinen Erinnerungen und Reisebeschreibungen wie in der Erzählung Olewig ihren Niederschlag fanden. In den biedermeierlichen mit natur- und volkskundlichen Erläuterungen versehenen Erzählungen verlieh er der Bewunderung der Natur und einer Idyllisierung des Landlebens in der Nachfolge des Göttinger Hain und Salomon Gessners Ausdruck. Als politischer Lyriker war Franz Ludwig von Hontheim anfangs von der Französischen Revolution begeistert und feierte Napoleon als Genie, später schrieb er propagandistische Befreiungslyrik, von der er sich nach 1815 distanzierte und bezeugte stattdessen seine Nähe zum politischen Gedanken der Verbrüderung der Nationen. Seine literarischen Texte versammelte er in Vermischte Schriften.

Franz Ludwig von Hontheim folgte Herders Vorstellung der Volkspoesien, als er die Luxemburger ermutigte, in der "Landes-Mundart" zu dichten. Eine Anthologie zeitgenössischer deutscher Literatur mit überwiegend Autoren der Aufklärung wurde nicht fertig gestellt. Auch eine Studie über die Geschichte Frankreichs blieb unveröffentlicht.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Archiv

Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Franz Ludwig von Hontheim. Unter: , aktualisiert am 04.12.2020, zuletzt eingesehen am .