Ray Monde

Nach der Primärschule in Luxemburg-Merl und an der École privée Sainte-Sophie besuchte Raymonde Philipps das Lycée Michel Rodange in Luxemburg. Nach dem Abitur 1980 studierte sie Kunst und Philosophie an der Universität Paris-VIII Saint-Denis und an der Universität Paris-1 Sorbonne und besuchte Vorlesungen an der École nationale supérieure des arts décoratifs, an den Ateliers de la Grande Chaumière, am Collège de France (bei Michel Foucault, 1983) sowie an der Université Populaire de Caen (2002-2004), wo sie Seminare von Séverine Auffret über Feminismus besuchte. Von 1981 bis 2010 lebte sie in Paris, wo sie von 1986 bis 1990 als Grafik-Designerin arbeitete für Vogue, Le Nouvel Observateur und bei Architecture CREE. Ab 2010 ließ sie sich in der Schweiz nieder, bevor sie 2022 wieder nach Luxemburg zog.

Seit 2000 unterzeichnet Raymonde Philipps alle ihre Werke mit Ray Monde. Sie ist Künstlerin, Schriftstellerin und Philosophin. Als Künstlerin ist sie in den Bereichen Malerei, Fotografie, Installation und Performance tätig und nahm an zahlreichen Einzel- und Sammelausstellungen im In- und Ausland teil.

Ray Mondes literarirsche Veröffentlichungen, die oft eine Mischung aus Katalog mit abgebildeten Werken, Essay und persönlichen Aufzeichnungen sind, reflektieren und kommentieren auch ihre künstlerische Arbeit. Monde überdenkt ihr Verhältnis zum Körper und entwirft eine neue weibliche/männliche Alterität, die nicht mehr der Mutterrolle oder der männlichen Begierde unterworfen sein will. Im Mittelpunkt der Kurzgeschichte Mordue au pied (2008) steht eine Frau auf der Suche nach sich selbst. Der autobiografische Roman BB Bouddha (2009) ist aus einer Aktion rund um eine Gipsmaske aus einer geweihten Form entstanden. Mit dem Bild eines neuen Gesichts, das entsteht, als die Erzählerin die Gipsform streichelt, schafft Ray Monde eine Metapher für ihre Vorstellung von Alterität.

Eine Reihe von Kunstkatalogen sind ihrem Werk gewidmet. Die Texte und Vorworte sind eine Art philosophische Essays, die ihre Verbindung zur Welt untersuchen und ihre künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten beleuchten: Résérection païenne (1999), mit einem Vorwort von Michel Onfray, Par delà le principe phallique (2003), Anaïdeia (2003), Les Enfants du monde (2004), Confessions au cheval - Éloge du chevalet (2006), Blow up the silence. Ecce Femina (2023) sowie Red Flights. Ray Monde & Joanna Ingarden (2025). Raymonde Philipps hat auch mitgearbeitet am Sammelband Paris au nom de femmes (Paris, 2005).