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Jean-Pierre Thillens

Jempy Thillens
Wiltz Wiltz

Nach der Grundschule in Wiltz, die er von 1930 bis 1937 besuchte, wurde Jean-Pierre Thillens 1940 zunächst für sechs Monate von der Firma „Ideal“, einer Ledergerberei in Wiltz, eingestellt. Daraufhin arbeitete er etwa zwei Jahre lang für den Kartoffelhändler Hubert Legros in Luxemburg-Stadt. Im Februar 1943 wurde er zum Reichsarbeitsdienst (RAD) eingezogen und nach Grünwald, ein Dorf in Schlesien, geschickt, während ein Teil seiner Familie nach Bad Flinsberg versetzt wurde. Dort wurde er von der Wehrmacht zwangsrekrutiert, sodann in der Kaserne von Meseritz untergebracht und anschließend nach Russland geschickt, zuerst nach Gorodok, dann nach Witebsk. Von dort wurde er an die Front verlegt. Im Februar 1944 wurde er verletzt und ins Feldlazarett gebracht. Nach einem Heimaturlaub, währenddessen er Angebote, sich zu verstecken oder zu flüchten, ablehnte, kehrte er an die russische Front zurück. Im Juli 1944 sah er sich gezwungen, am Umzug deutscher Kriegsgefangener in Moskau teilzunehmen. Später wurde er als Gefangener nach Nishnij Tagil in Sibirien versetzt und war dort als Lagerkoch tätig. Schließlich wurde Jean-Pierre Thillens ins Lager in Tambow verlegt, das er im September 1945 verließ, um eine lange Heimreise nach Luxemburg anzutreten. Nach Kriegsende wurde er von 1945 bis 1958 wieder von der Firma „Ideal“ in Wiltz eingestellt, ab 1958 fungierte er als Versicherungsinspektor bei „Winterthur“. Jean-Pierre Thillens engagierte sich in der CSV und übernahm ab 1970 verschiedene Posten innerhalb des Gemeinderats in Wiltz. Außerdem war er jahrelang als Präsident der DEA (Distribution d’Eau des Ardennes) und der Amicale des enrôlés de force de Wiltz tätig.

2005 veröffentlichte Jean-Pierre Thillens das deutschsprachige Buch Wooltz – Tambow, in dem er mittels einer teils persönlichen, teils dokumentarischen Erzählform auf seine Kriegsjahre in chronologischer Reihenfolge zurückblickt.   

Dieser Artikel wurde verfasst von Ludivine Jehin

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Jehin, Ludivine: Jean-Pierre Thillens. Unter: , aktualisiert am 24.06.2022, zuletzt eingesehen am .