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Foto: Adolphe Delvaux


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Adolphe Delvaux

Delvaux, A. ; Ad. Delvaux ; Adolf Delvaux ; Marie Adolphe Delvaux
Weiswampach Hué ()

Adolphe Delvaux ist der Sohn des früheren Notars und Abgeordneten Valentin Delvaux aus Weiswampach und der Bruder von François Delvaux. Nach dem Abitur 1898 am Athenäum in Luxemburg, trat er in die Missions étrangères de Paris ein, wo er 1902 zum Priester geweiht wurde. Ein halbes Jahr später schiffte er sich nach Indochina ein, wo er 3 Jahre Vikar in Go-Vun war. Dann wurde er ins Seminar nach Hué berufen, wo er Dogmatik und Exegese lehrte. Im Februar 1907 wurde Adolphe Delvaux nach Balmig geschickt, wo er einen katholischen Vorposten an der annamitisch-laotischen Grenze gründete. Nach drei Jahre wurde er nach Nhu-Ly versetzt. Während seiner Missionstätigkeit verfasste er einige religiöse Flugschriften in annamitischer Sprache, eine Religionsgeschichte in Bildern Thánh giáo ngia ily = La Doctrine chrétienne en images (1913) sowie einen Kommentar zum Buch Hiob Le Livre de Job d'après les Saints Pères (1920). Darüber hinaus interessiert ihn die religiöse und politische Geschichte seines Gastlandes, was seinen Niederschlag u. a. in mehreren Artikeln im Bulletin des Amis du Vieux Hué fand. 1913 erkrankte Adolphe Delvaux an der Blutruhr und verbrachte sechs Monate im Missionssanatorium in Hong-Kong. 1914 unternahm er eine Pilgerreise ins Heilige Land, wo er vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs überrascht wurde und kehrte dann nach Indochina zurück.

Die Reise von Indochina nach Luxemburg vom 7. April bis zum 3. Mai 1913 gibt den Hintergrund ab für den Reisebericht De Hong-Kong à Weiswampach par le Transsibérien. Die Reise ging mit dem Schiff nach Shanghai, dann mit dem Zug nach Peking, wo er eine Woche mit dem Besuch von kulturhistorischen Denkmälern und kirchlichen Einrichtungen verbrachte. Weiter ging es mit dem Zug an der chinesischen Mauer vorbei in die Mandschurei, nach Sibirien, entlang den Baikalsee, durch die Taiga bis nach Moskau. Unterwegs wurde das russische Osterfest gefeiert. Die letzte Etappe führte von Moskau über Warschau nach Berlin. Auf der Reise beschrieb Delvaux vor allem die Landschaft, sowie Kirchen unterschiedlicher Konfessionen. In Verviers nahm er den Zug nach Ulflingen, von wo aus er nach Weiswampach gebracht wurde. In Pepinster hatte er zum ersten Mal wieder die Möglichkeit, Luxemburgisch zu hören und zu sprechen. Neben dem Reisebericht sind von ihm Versehgänge in den Bergen von Ba-Long (Hinter-Indien), eine mit der religiösen Praxis der Krankensalbung einhergehende ethnologische Erkundung von Land und Leuten, Pérégrinations aux pays bibliques in Ons Hémecht (1921, H. 7/8, H.9/10 und H. 11/12), der Bericht über seine Pilgerfahrt ins Heilige Land von 1914 sowie die lustige Erzählung Un procès in Ons Hémecht (1922, H. 11/12) überliefert.

Dieser Artikel wurde verfasst von Germaine Goetzinger

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Bulletin des Amis du Vieux Hué, Annam [Indochine]
    Verwendete Namen
    Adolphe Delvaux
  • Titel der Zeitschriften
    Hémecht / Ons Hémecht / 'T Hémecht
    Verwendete Namen
    Adolphe Delvaux

Sekundärliteratur

Archiv

  • CNL L-176
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Adolphe Delvaux. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am .