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Astrid Lulling

Schifflingen

Astrid Lulling besuchte die Grundschule in Schifflingen und Luxemburg/Hollerich und das Lycée de jeunes filles in Esch/Alzette, an dem sie 1948 Abitur machte. Von 1953 bis 1955 belegte sie Kurse in Volkswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.

Nach dem Abitur arbeitete Astrid Lulling kurzzeitig als Ersatzlehrerin und als Apothekenhelferin, bevor sie 1949 als Sekretärin beim Gewerkschaftsbund Letzeburger Arbechterverband (LAV), dem Vorläufer des OGBL, eingestellt wurde. Diese Position hatte sie bis 1963 inne, als sie ins Sekretariat des Europäischen Gewerkschaftsbundes wechselte. Dort arbeitete sie bis 1971.

1965 wurde Astrid Lulling als damals einzige Frau in die Abgeordnetenkammer gewählt, wo sie bis 1989 als Kandidatin verschiedener Parteien einen Sitz innehatte. Nach Ausschluss aus der LSAP gründete sie 1971 zusammen mit Albert Bousser, Henry Cravatte, Georges Hurt, Antoine Krier und Roger Schleimer die Sozialdemokratische Partei (SdP). Nach Auflösung der SdP war sie von 1982 bis 1984 fraktionslos, bis sie 1984 der CSV beitrat. Von 1965 bis 1974 und von 1989 bis 2014 war Astrid Lulling Europaabgeordnete. Während ihrer politischen Karriere im Europaparlament beschäftigte sie sich vor allem mit wirtschaftlichen Fragen und den Belangen der Bauern, Winzer, Jäger und Bienenzüchter. Darüber hinaus setzt sie sich für die Rechte der Frauen ein. Sie war Präsidentin des Foyer de la Femme (1962-1980), des Conseil national des femmes du Luxembourg (CNFL, 1975, 1992, 1997 und 2009), des Centre européen du Conseil international des femmes (CECIF, 1989-1999) und der Fédération nationale des femmes luxembourgeoises (FNFL, ab 1994). Von 1970 bis 1985 war sie zudem Bürgermeisterin von Schifflingen, wo sie von 1969 bis 1999 in der Gemeindepolitik tätig war. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Europaparlament als dienstälteste Abgeordnete wurde die Bar des Parlaments in Brüssel in „Astrid Lulling Lounge“ umbenannt.

In ihrer Zeit als LAV-Sekretärin schrieb Astrid Lulling Berichte und Artikel für die LAV-Wochenzeitung Arbecht und für das Tageblatt. Seit 2000 veröffentlicht sie regelmäßig Artikel und Reden auf ihrer Webseite, seit 2006 auch einen Video-Blog. Eine Auswahl ihrer Reden im Europaparlament brachte sie 2014 unter dem Titel Meng Aarbecht am Europaparlament heraus. Zusammen mit ihrem Großneffen, Jerôme Lulling, veröffentlichte sie 2011 Lëtzebuergesch léieren mam Astrid a Jérôme Lulling, einen videogestützten Sprachkurs. Die Sprachvideos von Astrid und Jérôme Lulling werden zudem auf YouTube und auf ihrer eigenen Webseite bonjour.lu ausgestrahlt.

In ihrer Autobiografie Mein Leben als Frau in der Politik (2018) schildert Astrid Lulling ausführlich die verschiedenen Etappen ihrer politischen Karriere. Dabei verweist sie auf zahlreiche Erfolge und geht ent- und beschuldigend auf die Brüche ein, die ihren politischen Weg begleitet haben.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nathalie Jacoby

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Arbecht. Der Proletarier
    Verwendete Namen
    Astrid Lulling
  • Titel der Zeitschriften
    Tageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir Lëtzebuerg
    Verwendete Namen
    Astrid Lulling

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Jacoby, Nathalie: Astrid Lulling. Unter: , aktualisiert am 10.05.2021, zuletzt eingesehen am .