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Albert Gras

Bettemburg Hollerich (damals Gemeinde Hollerich)

Albert Gras war der Sohn des Bettemburger Notars François Gras, den Dicks in D'Vulleparlament am Grengewald als "Graasmeck" satirisch überzeichnete. Er studierte in Lüttich Jura und Notariatswesen. Ohne das Wissen seiner Eltern schiffte sich der Student in Antwerpen zu einer langen Südamerikarundreise ein, später folgten von Januar 1876 bis Mai 1878 und von Ende 1878 bis Mitte 1881 zwei Expeditionen nach Schwarzafrika. Er starb als Privatier, ohne die Notarskanzlei seines Vaters übernommen zu haben.

Albert Gras veröffentlichte drei Reiseberichte. In Trois ans dans l'Amérique du Sud. République de l'Uruguay erläuterte er neben seinen Reise- und Jagdimpressionen die Sklavenfrage in Brasilien. La Zone torride bedeuteten ihm eine Art Suche nach den geheimnisvollen Ursprüngen der Menschheit. Dank der Grundkenntnisse der drei einheimischen Sprachen, die er sich angeeignet hatte, um sich mit den Eingeborenen zu verständigen, gelang es ihm, die Sitten und Bräuche, die Fauna, die wirtschaftliche und politische Lage in den bereisten französischen Kolonien zu untersuchen. Seine Beziehungen zu Afrika entbehren nicht einer gewissen Zweideutigkeit, da Albert Gras das zeittypische Überlegenheitsgefühl des Großwildjägers den Einheimischen gegenüber mit einer oft scharfen Kritik gegenüber der Kolonialmacht und der katholischen Kirche in einem islamischen Umfeld verknüpft. Eine letzte Reise führte ihn nach Spanien, die er in De la Meuse au Manzanarès beschrieb.

Dieser Artikel wurde verfasst von Frank Wilhelm

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Wilhelm, Frank: Albert Gras. Unter: , aktualisiert am 26.09.2022, zuletzt eingesehen am .