Wir verwenden essenzielle Cookies, um Ihnen ein besseres Erlebnis auf unserer Website zu gewährleisten. Mehr erfahren

Foto: Men Maas


Foto:
© Droits réservés/Alle Rechte vorbehalten

Men Maas

Marc Maas
Luxemburg

Pseudonyme: Marc Simon ; Men Simon

Men Maas, eigentlich Marc Maas, lebt als freier Schriftsteller in ländlicher Abgeschiedenheit in Brattert, später in Holtz. In seinen Büchern gibt er ironisch gebrochene Auskünfte zu seiner Biografie.

Men Maas schreibt, auch unter den Namen Marc Simon oder Men Simon, Gedichte und satirische Prosatexte, in denen er zivilisatorische Missstände anprangert und eine Weltsicht fördert, die sich in den Gegensätzen von westlich und östlich sowie reich und arm oder gewaltvoll und frei äußert. Er versteht sich als Sprecher der jeweils Unterdrückten, indem er die dominante Sprache politischer und wissenschaftlicher Repräsentanz persifliert. Die mit antibürgerlichem Provokationsgestus durchsetzten Texte sind vor dem Hintergrund der Indienreisen des Autors (1971, 1978, 1982, 1989) als Zivilisationskritik zu verstehen. Im Roman Kleiner M parodiert er postmoderne Identitätskonzepte und den literarischen Typus des Bohemiens. Men Maas, früher Fußballspieler von Aris Bonneweg, schrieb mit Abseits einen stellenweise autobiografischen Essay über Fußball.

Mit Quellen zum Weg (2014) und Unterwegs zuhause (2017) hat Men Maas mit großem zeitlichen Abstand eine Autobiografie vorgelegt. Während im ersten Band neben der Beschreibung der islamischen Revolution in Teheran die Indienreise von 1978 beschrieben wird, erzählt der zweite Band die Vorgeschichte mit der Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen und dem Ausbruch Ende der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre aus einer Klassengesellschaft durch die gegenkulturelle Jugendbewegung der Hippies. Men Maas beschreibt neben der Entstehung des David-Cage-Musikschuppens, der Begeisterung für Rockmusik, den ersten Drogenerfahrungen vor allem eine Individuationsreise in die USA 1970, die sowohl als Traumland als auch als Erfahrungsort der Gegensätze beschrieben werden. Maas widmet ein Kapitel dem Underground-Dichter Pierre Joris. Der Text endet mit der ersten Hin- und Rückreise nach Indien über Afghanistan und einem Zeitgemälde der Indienreisenden und der ersten für den Autor maßgeblichen Begegnung mit der Hindu-Religion. In beiden Bänden werden die Erfahrung des Trampens, der Begegnungen mit Fremden und des Lebens in finanzieller Armut beschrieben.

Mit D’Ofkierzung war en Ëmwee (2019) legt Men Maas einen Entwicklungs- und Familienroman vor, der zugleich eine Schilderung der Kleinkriminalität sowie des Prostitutions- und Drogenmilieus seit den 1950er Jahren ist. Im Mittelpunkt steht der soziale Abstieg von Tom Anen, der aus prekären Familienverhältnissen stammt und sich im Laufe der Zeit zu einem gefürchteten Zuhälter entwickelt. Nach dem Einstieg ins Drogengeschäft kommt er schließlich 1977 ins Gefängnis. Die Haft initiiert sodann einen Läuterungsprozess, der von der Lektüre philosophischer und literarischer Bücher begleitet wird. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis wird am Beispiel einer Liebesgeschichte eine erfolgreiche Resozialisierung geschildert.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Men Maas. Unter: , aktualisiert am 14.06.2022, zuletzt eingesehen am .