Wir verwenden essenzielle Cookies, um Ihnen ein besseres Erlebnis auf unserer Website zu gewährleisten. Mehr erfahren

Foto: Robert Schofield


Foto:
© Droits réservés/Alle Rechte vorbehalten

Robert Schofield

Southampton ()

Robert Schofield, der die britische Staatsangehörigkeit hat, besuchte die Grundschule und das Gymnasium in Southampton. Nach dem Abitur studierte er bis 1986 moderne Sprachen an der Universität Oxford. Anschließend begann Robert Schofield seine berufliche Karriere in einem englischen Finanzinstitut, für das er in England, in Zimbabwe und in der Elfenbeinküste arbeitete. Er absolvierte einen berufsbegleitenden MBA-Kurs am Tudge Institute der Universität Cambridge. Er lebt seit 2000 in Luxemburg und arbeitet als Abteilungsleiter bei der Europäischen Investitionsbank.

Für den historischen Roman The Fig Tree and the Mulberry erhielt Robert Schofield den zweiten Preis beim Concours littéraire national 2010. Dieser Text handelt von der sechsjährigen Anna Turner, die, gleich vieler ihrer Altersgenossen, ohne ihre Eltern aus dem kriegsgeschüttelten London nach Neuseeland evakuiert wird und dort sechs Jahre lang bei Pflegeeltern lebt. The Fig Tree and the Mulberry stellt Annas Akkulturationserfahrung dar, die die Erinnerungen von ihrem Leben in England mehr und mehr überschreibt. Darüber hinaus handelt der Text von der Identitätssuche und vom schmerzhaften Prozess des Erwachsenwerdens sowie von den direkten und indirekten Konsequenzen der Kriegswirren auf die Menschen in Europa und in Übersee.

Mit The Hoogen-Stoogen Tulip legt Robert Schofield den englischen Text für ein illustriertes Buch vor, welches in zwei Sprachen erhältlich ist. Die Übersetzung ins Luxemburgische stammt von Valérie Schreiner und für die Illustrationen zeichnet Carlo Schmitz verantwortlich. Das Buch handelt von dem armen holländischen Tulpenbauern Jan Hoogen-Stoogen, der sich um die Züchtung einer besonderen Tulpe bemüht, die sein Leben verändern wird, und von der Geldgier der wohlhabenden städtischen Tulpenhändler. Die Geschichte erinnert an Alexandre Dumas' Roman Die schwarze Tulpe (1850), welcher in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts verortet ist und in dem die Tulpengesellschaft von Haarlem einen Geldpreis von 100.000 Gulden auf die erstmalige Züchtung einer schwarzen Tulpe aussetzt.

2018 veröffentlichte Robert Schofield die Kurzgeschichte To Start With, die das Verhältnis eines geschiedenen Vaters zu seinem Sohn schildert, in der englischsprachigen Anthologie Fresh from the Fountain. Für die Kurzgeschichte The Culture Correspondent, erhielt Robert Schofield 2020 einen ersten Preis beim Wettbewerb der Luxembourg European Association of Performing Arts (LEAPA).

Der Roman The Treasury of Tales (2020) schildert die Lebenswirklichkeit in dem von Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts besetzten deutschen Gebiet durch das Prisma der Erlebnisse der Brüder Wilhelm und Jacob, die als Juristen im an der Mosel liegenden (fiktiven) Grenzort Rabenheim und in Kassel einer bibliothekarischen Forschungsmission im Dienst des Königs Jérôme Bonaparte nachgehen. Die Namen der Protagonisten verweisen auf die Autoren Jacob und Wilhelm Grimm. Der Roman verhandelt Themen wie Identität angesichts der Verschiebung von staatsrechtlichen und kulturellen Grenzen sowie die gesellschaftliche Volatilität in einem von Napoleonischen Truppen besetzten Gebiet und geht der Frage des kollektiven Besitzes und des ideellen Wertes von kulturellen Gütern nach. So erscheinen die verschwundenen Bücher einer Bibliothek in der Nähe von Rabenheim als das kulturelle Gedächtnis der Region und als Schatz, den vor den französischen Truppen zu schützen sich Wilhelm und Jacob verpflichtet fühlen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Pascal Seil

Veröffentlichungen

Übersetzungen

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Zitiernachweis:
Seil, Pascal: Robert Schofield. Unter: , aktualisiert am 19.12.2023, zuletzt eingesehen am .