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Gintaré Parulyté

Vilnius (Wilna) ()

Gintaré Parulyté kam als Kind mit ihren Eltern von Litauen nach Luxemburg, wo sie ab der zweiten Klasse zunächst, von 1992 bis 1993, die American International School of Luxembourg, dann, von 1993 bis 1997, die Grundschule in Limpertsberg besuchte. Nach der Gymnasialzeit am Lycée de garçons Luxembourg studierte sie von 2004 bis 2009 am Institut des Hautes Études des Communications Sociales in Brüssel, wo sie mit einem Master in Kommunikationswissenschaften abschloss. Danach belegte sie zunächst in New York, dann, ab 2009, in Brüssel und Berlin Schauspielkurse; später folgten Regie- und Drehbuchkurse in London. Ihren ersten Film drehte Gintaré Parulyté 2001 im Alter von 15 Jahren. Seither ist sie als Schauspielerin tätig und inszeniert Film- und Theatertexte, so etwa 2020 das Stück Wie ein König von Guy Helminger.

Gintaré Parulyté schreibt englischsprachige Artikel, Glossen und Interviews für die Zeitschriften Luxembourg City Magazine, Nico, I love you (Berlin), The Word (Brüssel), N WIND (Vilnius) und Put an Egg on It (New York). 2014 war sie eine der beitragenden Autorinnen des bei Penguin erschienenen Sammelbandes Women in Clothes. 2016 zeichnete sie für die Zusammenstellung von 26 Rezepten der Rubrik Expat Cooking des City Mag, die unter dem Titel Cook mol! erschien, verantwortlich.

2018 wurde ihr zwei Jahre zuvor im Rahmen des Monolabos konzipiertes Stück A Lithualien in the Land of Bananas, in dem sie sich autobiografisch mit den Themen der Entwurzelung und kulturellen Identitätsfindung auseinandersetzt, während des Monodrama Festivals in der Banannefabrik uraufgeführt. Ein weiteres Einpersonenstück, Lovefool, präsentierte sie 2021 beim selben Festival. Das Stück, das in der Spielzeit 2022/23 am Théâtre national du Luxembourg aufgeführt wurde, stellt Fragen nach dem Rollenverständnis der Geschlechter, der Position von Frauen in der Gesellschaft und der Suche nach emotionaler Eigenständigkeit im Kontext toxischer Maskulinität. Der Kurzfilm Is That, Like, Your Real Job?, bei dem sie sowohl das Drehbuch schrieb als auch Regie führte und die Hauptrolle übernahm, wurde 2019 im Rahmen des Festivals CinÉast vorgestellt. Einen weiteren Kurzfilm, Date Night, bei dem sie ebenfalls das Drehbuch schrieb und Regie führte, präsentierte sie 2023 auf dem LuxFilmFest. 2021 schrieb und inszenierte sie die achtteilige Webserie Ladybits über zwei Schauspielerinnen, die in zwei- bis fünfminütigen Videogesprächen über ihren Beruf und ihre Weiblichkeit chatten.

Gintaré Parulyté schreibt zudem epigrammartige Gedichte auf Englisch, die sie seit 2018 mit Illustrationen von Inga Aleknaviciute unter dem Titel notesfromunderthetable auf Instagram veröffentlicht.

Ihr erstes Buch brachte sie 2017 unter dem Titel Fuck heraus. Fuck ist ein kurzer Prosatext, in dem eine Frau in 17 Kapiteln den Verlauf einer Beziehung schildert, die von ihrem Wunsch, schwanger zu werden und dem damit verbundenen Erwartungsdruck auf sich und andere, bestimmt wird. In der eigenwilligen und unsentimentalen Erlebensweise der Protagonistin, die ihr Leben hauptsächlich über ihre Sexualität definiert, spiegelt sich eine emanzipierte und eigensüchtige Weiblichkeit, die sich allen tiefgründigen Beziehungen verschließt und den eigenen Stimmungslagen ausgeliefert ist.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nathalie Jacoby

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Jacoby, Nathalie: Gintaré Parulyté. Unter: , aktualisiert am 14.08.2023, zuletzt eingesehen am .