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Josy Théato

Alphonse Joseph Théato
Luxemburg Luxemburg

Pseudonyme: F.F. ; Fred Forster ; Robert Harper ; Theo Lux ; Niby ; Tom Sanders ; Mara von Thebo

Josy Théato ist der Sohn eines Schustergesellen und einer Büglerin. Nach dem frühen Tod seines Vaters lebte die Familie in ärmlichen Verhältnissen. Josy Théato besuchte das Athenäum und nahm Musikunterricht am Konservatorium in Luxemburg. Nach dem Abitur war er kurze Zeit beim Luxemburger Wort angestellt, bevor er zum Arbeitsdienst verpflichtet und in die Wehrmacht an die Ostfront eingezogen wurde. Als Deserteur wurde er zum Tode verurteilt. Nachdem das Urteil in lebenslängliche Haft umgewandelt worden war, wurde Josy Théato in vier Gefängnissen und in den Konzentrationslagern Buchenwald, Nordhausen und Bergen-Belsen inhaftiert. Nach Kriegsende begann er seine berufliche Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Von 1964 bis 1980 leitete er das Office des Imprimés.

Die schriftstellerische Karriere von Josy Théato begann 1948 mit den Feuilletonromanen Wie auch wir vergeben, Mutter gib uns deinen Segen und Die Verstoßene in Letzeburger Jongmedercher. Von 1955 bis 1957 veröffentlichte er Erzählungen im Luxemburger Marienkalender. Anschließend schrieb er für seinen Freund und Komponisten Jean-Pierre Kemmer die beiden Operetten Wann d'Ginzenhecke bléien und An enger Summernuecht, die ausschnittweise auf der CD Jean-Pierre Kemmer (2004) aufgezeichnet sind. Josy Théato widmete sich anschließend der Unterhaltungsliteratur. Nachdem im Luxemburger Wort ein Feuilletonroman erschienen war, veröffentlichte er zwischen 1954 und 1964 überwiegend unter dem Pseudonym Fred Forster 76 Liebes- und Kriminalromane. Diese erschienen u. a. in den Reihen Silber-Kriminal-Romane, Abenteuer- und Kriminalblick, Der bunte Stern-Roman, Bastei-Kriminalroman, 50 Pfennig Birken-Roman, Kelter Kriminal-Roman, Herz-Roman, Lore-Romane, Amor-Roman. In Lëtzebuerger Sonndesblad erschien 1984 der autobiografisch geprägte Roman Charly ist der Größte über die Kriegsschicksale in Luxemburg.

Ab 1980 schrieb Josy Théato in luxemburgischer Sprache. Er schrieb elf unveröffentlicht gebliebene Lust- und Volksstücke wie D'Zöss göt kuirsch oder D'Béby mecht dat schon und 14 Hörspiele wie Bridder, E schlechte Groschen, De Solitär, Strof muss sin oder Wann d'Kanner Geld hun, von denen RTL einige in der von Ger Schlechter produzierten Reihe Wéi d'Zäit vergeet sendete. Das Hörspiel Honn ertzwanzeg an der Stonn wurde 1961 mit dem Marcel Reuland-Preis von Radio Luxemburg ausgezeichnet. In den lustigen Unterhaltungsstücken werden Familien- und Betrugsgeschichten geschildert. Vor allem der Alltag älterer Menschen, Altersliebe und Generationenkonflikte werden thematisiert. Durchgängige Motive sind Erpressung, Geldschwierigkeiten, Seitensprünge und Täuschung. Die Dialoge sind der Kabaretttradition verpflichtet, mit der Josy Théato als Autor der Revue De Läiskamp (1953) und durch die Bekanntschaft mit August Donnen vertraut war. Josy Théato schrieb das Lied Mammchen. Er veröffentlichte des Weiteren in Luxemburger Wort die Artikelserie über Homöopathie Heilmittel der Natur.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Sonndesblad / Luxemburger Sonntagsblatt / Luxemburger Sonntagsblättchen (Luxemburger Sonntags-Blättchen für Stadt und Land)
    Verwendete Namen
    Josy Théato
  • Titel der Zeitschriften
    LJM Freed a Liewen
    Verwendete Namen
    Josy Théato
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    Josy Théato
  • Titel der Zeitschriften
    Marienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger Panorama
    Verwendete Namen
    Josy Théato

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Mitgliedschaft

  • Revue (Theater)
  • RTL / Radio Luxemburg

Archiv

  • CNL L-0144
  • BnL LMF 2.I-499 & LMF 2.I-507 (Fonds Jean-Pierre Kemmer)
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Josy Théato. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am .