Wir verwenden essenzielle Cookies, um Ihnen ein besseres Erlebnis auf unserer Website zu gewährleisten. Mehr erfahren

Foto: Jul Christophory


Foto:
© Collection CNL

Jul Christophory

Jules Christophory
Luxemburg

Pseudonyme: juc

Jul Christophory wuchs in Bartringen auf; an die Kriegsjahre dort erinnert in seinem Buch Le Château de Grevels et la libération de Bertrange au Grand-Duché de Luxembourg du 9 septembre 1944. Nach dem Abitur am Athenäum studierte er an den Cours supérieurs in Luxemburg sowie an den Universitäten in Straßburg und Paris moderne Sprachen und Philosophie. Von 1959 bis 1964 war Jul Christophory freiberuflicher Dolmetscher und Reiseführer für den American Student Information Service. 1963 führte er seine Anglistikstudien am Londoner King's College fort. Dann unterrichtete er Französisch, Englisch und Latein am Lycée de garçons in Luxemburg (1964-1972) und im Lycée Michel Rodange (1972-1983), wo er zudem Russischkurse anbot. Zwischen 1969 und 1977 lehrte er Französisch an der Miami University in Luxemburg. 1984 übernahm er die Leitung der Nationalbibliothek. Er war Mitbegründer der Bibliothekenvereinigung REBUS (1985), Vorstandsmitglied der Vereinigung der europäischen Forschungsbibliotheken LIBER (1995) und führte die Informatisierung der Bibliothekskataloge ein. In dieser Zeit war Jul Christophory Kurator zahlreicher Kunst-, Buch und Kulturausstellungen, z. B. über das Echternacher Scriptorium (1986). Ab 1996 leitete er fünf Jahre lang die Vertretung der europäischen Kommission in Luxemburg. Von 2001 bis 2004 war Jul Christophory Lehrbeauftragter für Wirtschaftsenglisch am Centre universitaire in Luxemburg.

Jul Christophory setzte sich in sprachdidaktischen, literaturgeschichtlichen und bibliografischen Arbeiten für die Vermittlung des Luxemburgischen ein. Bereits als Gymnasiallehrer hatte er zusammen mit seinen Schülern ein portugiesisch-luxemburgisches (1981) und englischluxemburgisches Wörterbuch (1982) zusammengestellt. Jul Christophory bot im Auftrag der Europäischen Gemeinschaft von 1974 bis 1982 Abendkurse für Luxemburgisch an. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltungen zu Luxemburgisch als Fremdsprache verfasste er sprachdidaktische Lehrmittel, ein zweisprachiges Konversationsbuch mitsamt einer Grammatik Sot et op lëtzebuergesch (1973), die unter dem Titel Who's Afraid of Luxembourgish? Lëtzebuergesch? Qui a peur du luxembourgeois? ergänzt wurde, sowie die mehrfach aufgelegte französische und englische Einführung Mir schwätze lëtzebuergesch. Die dreisprachige Studie Les Luxembourgeois par eux-mêmes und der Essay Luxembourgeois, qui êtes-vous? sind mentalitätspsychologisch motiviert und stehen in der Tradition der Studien von Nicolas Ries, mit dem sich Jul Christophory in nos cahiers beschäftigt hat. Seit 1977 ist er Mitglied des Institut grand-ducal, Section de linguistique, de folklore et de toponymie.

Jul Christophory beschäftigt sich auch mit der Luxemburger Literatur. So ergänzte er seine Lehrmittel der luxemburgischen Sprache durch literarische Anthologien. Daraus entstand 1994 eine Literaturgeschichte Luxemburgs in englischer Sprache, die er 2005 ins Französische übersetzte. Jul Christophory verfasste eine kommentierte Bibliografie der in Luxemburg erschienenen historischen, literarischen und autobiografischen Texte zum Zweiten Weltkrieg sowie gemeinsam mit Carlo Hury eine Bibliografie zu Luxemburg in der Reihe World Bibliographical Series. Eine verbesserte und erweiterte Version dieses 23., zusammen mit Emile Thoma herausgegebenen Bandes erschien 2007.

Jul Christophory war Redakteur beim Luxemburg Weekly Review (1974-1977) und veröffentlichte dort wie auch in Luxemburger Wort, Academia, Les Pages de la SELF und Galerie Beiträge zum englischen Theater, zur Luxemburger Literatur, Reiseberichte und Artikel über die Kultur, das Bibliothekswesen, die Sprache und Geschichte des Großherzogtums. Jul Christophory erhielt 1996 den Rheinlandtaler und 2008 den Preis der ALBAD Association luxembourgeoise des bibliothécaires, archivistes et documentalistes für seine Verdienste am luxemburgischen Bibliotheks- und Archivwesen.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Sonstige Mitarbeit

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Academia. Mitteilungen aus dem Luxemburger Katholischen Akademiker-Verein
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    forum. fir kritesch Informatioun iwer Politik, Kultur a Relioun
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    Galerie. Revue culturelle et pédagogique
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Almanach. Red.: Georges Hausemer ; Gestalt.: Heng Ketter
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    Luxembourg Weekly Review
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    nos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir Kultur
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    Pages de la SELF (Les)
    Verwendete Namen
    Jul Christophory
  • Titel der Zeitschriften
    Warte (Die) = Perspectives. Supplément culturel du Wort
    Verwendete Namen
    juc

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Mitgliedschaft

  • Institut grand-ducal Section de linguistique, de folklore et de toponymie (1935-97)
  • SELF / S.E.L.F. - Société des écrivains luxembourgeois de langue française

Archiv

  • CNL L-231
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Jul Christophory. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am .