Luc François

Luc François besuchte die Primärschule in Koetscheid, dann in Redingen/Attert, anschließend das Lycée Michel Rodange in Luxemburg. Er studierte Informatik an der Technischen Universität in Kaiserslautern und beendete sein Studium im August 2017 mit  einem Masterdiplom. Seit November 2017 ist er als Programmierer bei einer Firma tätig, die Instrumente für das webbasierte Tracking herstellt und vermarktet.

Luc François ist Bandleader und Sänger der Progressive-Metal-Gruppe Mindpatrol. Mit seiner Band hat er die Musik-CDs Downfall Theatre (2013), The Marble Fall (2015), Vulture City (2017) und Ikaria (2021) eingespielt, die teilweise Titel und Thematik seiner gleichnamigen Romane aufnehmen; so kündigen etwa die Stücke auf der CD Vulture City die Apokalypse an. Seit Ende 2014 schreibt François zudem musikkritische Artikel im Heavy-Metal-Magazin Legacy.

Luc François schreibt Fantasy-Romane. In Dämon der Monde (2009) strebt der junge Protagonist nach einem friedlichen Leben. Doch ein Krieg stiftet Chaos und der Held, dessen Freunde nacheinander getötet werden, wird von einem Dämon verfolgt, der versucht seinen Körper zu kontrollieren. Gegenüber einer schlechtgesinnten Macht wird er zu einem hasserfüllten Dämon, doch er verfolgt trotzdem seine Suche nach dem Frieden in seinem Land. Der Protagonist in Dorns Schlaf (2012), ein Außenseiter, fällt nach einem Unfall ins Koma. Er ändert sein Erscheinungsbild und begibt sich auf eine Reise in eine Welt die in ihm zu schlummern scheint. Ein Antagonist übernimmt sein Erscheinungsbild, versucht Kontakt mit der reellen Welt aufzunehmen und droht ihn zu zerstören.

In Downfall Theatre (2013) findet sich der Protagonist nach seinem Selbstmord in einem Theater wieder und ist als einziger Zuschauer dazu verdammt, seinem eigenen Niedergang immer wieder beizuwohnen. Bevor er wahnsinnig wird, hält er eine Begrüßungsrede, stellt das Theaterstück vor und teilt mit, dass der Hass und die Verbitterung einen einstmals glücklichen Menschen getötet haben.

Mein ewiger Winter (2017) ist ein mittelalterlicher Fantasy-Roman, in dem das Waisenkind Ruril den Kampf seines Bruders fortführt, der während eines endlosen Krieges ermordet wurde. Ruril verbringt die meiste Zeit in einer Kneipe, wo er sich betrinkt, während er draußen gegen den Krieg und die mörderische Kälte ankämpfen muss.

Vulture City (2017) ist ein Roman der in einer unbestimmten Zukunft spielt. Er belichtet das Schicksal eines jungen Mannes und seiner Schwester, die ein elendes Leben führen und ihrem grausamen und unabwendbaren Tod gegenüberstehen. Die verwaisten Protagonisten leben ohne Freiheit in einem dystopischen Umfeld, aus dem sie flüchten wollen. Die gleichnamige Musik-CD der Band Mindpatrol kündigt ebenfalls die Apokalypse an. Eine thematische Weiterentwicklung von und ein Gegenentwurf zu Vulture City ist der Roman Ikaria (2021). In Letzterem geht es um die postapokalyptische Stadt Ikaria, in der sich die überlebende Menschheit organisiert hat. Um eine zukünftige Katastrophe zu vermeiden und widriges Verhalten zu unterbinden, hat sich diese neue Gesellschaft auf eine rigide Gedankenkontrolle, auf ein Geflecht aus religiösem Glauben und Normen sowie auf eine starke Einschränkung der Grundrechte begründet.

Mit dem Roman Wasserstand (2023) wechselt Luc François das Genre. Es handelt sich um einen Roman mit Noir-Elementen, in dem das literarische Wirken und die persönlichen Probleme eines alternden Krimiautors ironisch geschildert wird. Dieser Krimiautor schreibt in der dritten Liga der Literatur und ringt ständig um Inspiration und um eine Maximierung der Auflage. Auf einer Metaebene spielt François mit der Durchlässigkeit von Realität und Fiktion sowie mit der metaphorischen und buchstäblichen ‚Verflüssigung‘ der Umrisse der aus Verrissstücken clichébehafteter Trivialliteratur und B-Movies zusammengeflickten Figuren des Romans im Roman.

Luc François veröffentlichte zudem die Kurzgeschichte Abendlicht in der Science-Fiction-Anthologie Fast menschlich (2020). Er ist ebenfalls als Literaturkritiker in den sozialen Medien tätig. Von November 2017 bis September 2018 produzierte er mit Sascha Dahm und Maxime Weber das Format New Literary Voices, das in der Folge der Sendung Book Look von Jérôme Jaminet entstand. L