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Léon Lambert

Hagen

Léon Lambert war der Sohn eines Eisenbahners. Er besuchte in Hagen die Grundschule, wo er u.a. ein Schüler von Ferd. Gremling war. Er wechselte von 1936 bis 1940 ins hauptstädtische Athenäum, anschließend, nach dem Passage-Examen, von 1940 bis 1943 in die Lehrernormalschule in Luxemburg,  während der deutschen Besatzung Lehrerbildungsanstalt in Ettelbrück, wo er u.a. ein Mitschüler von Edmond Pepin und Roger Frisch war. Von Juni bis September 1943 musste er zum Reichsarbeitsdienst nach Brahnau (heute Brdo, Polen), bevor er ab Oktober 1943 als Kanonier in die deutsche Luftwaffe zwangsrekrutiert wurde. Die Stationen seiner Ausbildung und Einsätze führten in durch ganz Europa: Wien; Puchow und Senica (Slowakei), Rømø (Dänemark), Dresden und schließlich nach Ostpreußen (Oktober 1944 – März 1945). Nach einer Verletzung wurde er nach Pillau (heute Baltiysk, bei Königsberg/Kaliningrad), nach Kopenhagen und später in ein Lazarett in Schierke im Harz evakuiert. Dort kam er zuerst in amerikanische, später in britische Kriegsgefangenschaft, bevor er im Juli 1945 von Franzosen befreit wurde und nach Luxemburg zurückkehrte.

Gleich nach seiner Rückkehr legte er das Lehrerexamen ab. Er unterrichte Grundschüler in Differdingen (1945-46), Brouch (1946-48), Beckerich (1948-61) und schließlich, von 1961 bis zu seiner Pensionierung 1985, in verschiedenen Vierteln von Luxemburg-Stadt: Clausen, Pfaffenthal, Neudorf, Zentrum, Belair und Merl. Er verfasste den Ausbildungsratgeber Schulen führen zu Berufen (1974). Léon Lambert engagierte sich in der Lehrergewerkschaft Association des instituteurs réunis, heute SNE/CGFP, und in zahlreichen Merler Lokalvereinen.

Léon Lambert verfasste, u.a, anhand der Daten aus seinem Soldbuch, die Erinnerungen an seine Kriegserlebnisse. Er beschreibt persönliche Eindrücke, Schulungs-, Kampf- und Alltagserlebnisse aus seinem Soldatendasein und illustrierte diese mit Fotos, Dokumenten und Briefen seiner Familie aus Luxemburg. In dem Buch, das zuerst in einem Privatdruck für die Familie erschienen war, folgt im Anhang auch die Geschichte seiner späteren Ehefrau Catherine Steffen und von deren Halbbruder René Flammang.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Zitiernachweis:
Sahl, Nicole: Léon Lambert. Unter: , aktualisiert am 10.05.2021, zuletzt eingesehen am .