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Foto: Nikolaus Leonardy


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Nikolaus Leonardy

N. Leonardy ; Nicolas Leonardy
Olingen Luxemburg-Clausen

Pseudonyme: E. Christian ; E. Feierabend ; H. Klächen ; Leo Kühner ; L. ; L.K. ; Leo Nardy

Nikolaus Leonardy besuchte die Primärschule in Olingen und das Athenäum. Nach dem Abitur 1878 in Luxemburg studierte er Theologie und Philosophie am Priesterseminar in Luxemburg. Nach der Priesterweihe 1882 unterrichtete er Deutsch am Petit Séminaire in Reims und übernahm im benachbarten Val-des-Bois die Stelle eines Seelsorgers in einer Arbeiter-Kolonie. Trotz zahlreicher Angebote aus Frankreich und Luxemburg zog Nikolaus Leonardy es vor, ab 1885 als Vikar in der Unterstadt Pfaffenthal zu wirken. Als Vizepräsident und Schriftleiter des Cäcilienvereins Pfaffenthal von 1885 bis 1891 lernte er den Dirigenten und Komponisten Laurent Menager kennen, der einige von Nikolaus Leonardys Gedichten, darunter den Gesang auf die Patronin des Vereins vertonte.

1891 zog Nikolaus Leonardy nach Brüssel und wurde Präses am deutschen Gesellenhaus. Er betreute dort auch das deutsche Dienstmädchenheim sowie die deutsche Mission, gründete einen Frauen-Unterstützungsverein und unterrichtete während drei Jahren Deutsch am Institut Saint-Louis. In dieser Zeit verfasste Nikolaus Leonardy das Gebetbuch Vergissmeinnicht. Novene für die Armen Seelen (Regensburg 1893). 1896 kehrte er nach Luxemburg zurück und wurde Pfarrer in Clausen. Nikolaus Leonardy war Gründungsmitglied des Vereins für Naturfreunde Fauna und beeinflusste die Landwûol-Bewegung in ihrer Anfangsphase.

Nikolaus Leonardy veröffentlichte seit Beginn der 1880er Jahre unter zahlreichen Decknamen in Luxemburger Wort, Luxemburger Sonntagsblatt, Das Luxemburger Land, Luxemburger Volksblatt, llustrierter Familien-Kalender, Das Volkswohl, Bulletin de la Société des Naturalistes oder Ons Hémecht Gedichte, Theaterstücke, publizistische Beiträge sowie Feuilletons und Berichte aus Belgien und Frankreich, die oftmals novellistische Züge aufweisen, wie etwa Durch Prüfung geläutert oder Der Luxemburger Peter in der Fremde.

Unter dem Titel Levitenweisen (1895) versammelte Nikolaus Leonardy Gedichte auf die Mutter Gottes, Gelegenheitsgedichte auf kirchliche Würdenträger und Kirchenereignisse, hagiografische Panegyrik, aber auch Naturlyrik. Ein von Mathias Kass posthumer herausgegebener und ähnlich gelagerter Gedichtband mit dem Arbeitstitel Nicht edierte Gedichte liegt nur als Einzelexemplar vor. Einige Texte von Leonardy wurden von J.-P. Barthel vertont.

Der von der katholisch-nationalen Bewegung beeinflusste Nikolaus Leonardy schrieb vaterländische Trauerspiele, in denen die Themen der Geschichte Luxemburgs und der Entwicklung eines nationalen Bewusstseins im Geiste der Religion und der dynastischen Treue im Mittelpunkt stehen, etwa das 1899 im Gesellenverein aufgeführte Stück Jung-Siegfried von Luxemburg (1899). Zusammen mit seinem Schulfreund Martin Schweisthal verfasste er das politische Geschichts- und Märtyrerdrama Der Klöppelkrieg (1890), die wohl erste Dramatisierung des Stoffs, noch vor Batty Webers De Schěfer vun Aasselburn (1897).

Nikolaus Leonardy nahm in den 1890er Jahre am literarischen Naturalismus teil. Vor allem im Trauerspiel Der Teufel im Glas (1901) vertrat er biologistische, sozialdarwinistische und Milieuthesen. Unter dem Eindruck der Arbeitszustände in der Fabrik in Val-des-Bois hatte er sich bereits sozialen Themen wie der Arbeiterarmut zugewandt, die er in Zeitungsartikeln und im Gedicht Die Fabrikherren zu Rom und Val-des-Bois verarbeitete.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter und Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Bulletin de la Société des Naturalistes ([aka Fauna])
    Verwendete Namen
    Nikolaus Leonardy
  • Titel der Zeitschriften
    Hémecht / Ons Hémecht / 'T Hémecht
    Verwendete Namen
    Nikolaus Leonardy
  • Titel der Zeitschriften
    Illustrierter Familien-Kalender zur Unterhaltung und Belehrung
    Verwendete Namen
    Nikolaus Leonardy
    L.K.
    Leo Kühner
  • Titel der Zeitschriften
    Lëtzebuerger Sonndesblad / Luxemburger Sonntagsblatt / Luxemburger Sonntagsblättchen (Luxemburger Sonntags-Blättchen für Stadt und Land)
    Verwendete Namen
    H. Klächen
    Nikolaus Leonardy
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Land (Das). Organ für vaterländische Geschichte, Kunst und Literatur
    Verwendete Namen
    Nikolaus Leonardy
    Leo Nardy
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Volksblatt (1880-1891). Politisches Beiblatt zum Luxemburger Sonntagsblatt
    Verwendete Namen
    H. Klächen
    Nikolaus Leonardy
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Wort / d'Wort / LW
    Verwendete Namen
    Nikolaus Leonardy
    E. Feierabend
    L.
    E. Christian
  • Titel der Zeitschriften
    Marienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger Panorama
    Verwendete Namen
    Nikolaus Leonardy
  • Titel der Zeitschriften
    Volkswohl (Das). Organ des Luxemburger antialkoholischen Vereins
    Verwendete Namen
    Nikolaus Leonardy

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Landwûol-Bewegung = Luxemburger Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege = [Société pour le] Retour à la Terre
  • Société des naturalistes luxembourgeois
Zitiernachweis:
Conter, Claude D./Sahl, Nicole: Nikolaus Leonardy. Unter: , aktualisiert am 14.12.2023, zuletzt eingesehen am .