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Foto: Danielle Hoffelt


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Danielle Hoffelt

Esch/Alzette

Nach dem Abitur 1982 am Lycée Hubert Clement in Esch/Alzette studierte Danielle Hoffelt Romanistik am Centre universitaire in Luxemburg und an der Universität Straßburg. Nach dem Hochschulabschluss unterrichtete sie Französisch, zunächst in Esch/Alzette an der École privée Marie-Consolatrice (1987) und von 1988 bis 1990 am Lycée Hubert Clement, dann bis 1997 am Lycée technique de Bonnevoie, von 1997 bis 2019 am Lycée classique dʼEchternach und von 2019 bis zu ihrer Pensionierung am Lycée de garçons in Luxemburg-Stadt.

Danielle Hoffelt ist eine engagierte Schriftstellerin, die in ihren Texten zu Gunsten von Frauen und Benachteiligten Stellung nimmt. So unternahm sie eine feministische Neufassung des Melusina-Mythos (2010). Themen, die sie sowohl in ihrem Werk als auch in ihrem gesellschaftlichen Wirken beschäftigen, sind Kriege in der Welt, Hoffnungslosigkeit, Elend, Ungerechtigkeit den Schwächsten gegenüber sowie Gesellschaftsfragen. Mit dem von Dany Dickes illustrierten Gedichtband Mots à Maux (2013) ist ein neuer Ton in Hoffelts Werk vernehmbar. Einsamkeit, Liebessehnsucht, Trennung und Schmerz sind nun wiederkehrende Themen in melancholisch klingenden Gedichten, in denen ein entwurzeltes lyrisches Ich spricht, dessen Vergangenheit nicht mit Worten zu begreifen und zu bewältigen ist. In dem 2025 erschienenen und von Nadine Cloos illustrierten Band entre lignes et regards, der thematisch an Mots à maux anknüpft, dominiert das Motiv des Abhandenkommens: Blicke verblassen, Worte verstummen, Körperlichkeit vergeht und der Mensch scheint allmählich zu verschwinden. 

Die Gedichte von Danielle Hoffelt erscheinen in den luxemburgischen Zeitschriften Les Cahiers luxembourgeois, nos cahiers, Estuaires und récré, manche in ausländischen Zeitschriften, z. B. in Die Brücke, Traversées, Les Moments littéraires oder in Anthologien wie Résistances aux guerres (2008) oder Am anderen Ende der Lichtung (2010). Einige Gedichte wurden ins Mazedonische und ins Spanische (abril 2010) übersetzt. Im Lycée technique in Bonneweg lernte sie Michel Grevis kennen, mit dem sie den Gedichtband zweeërlee schrieb. 2015 steuerte sie einige Gedichte zur Ausstellung Arborescences des Luxemburger Fotografen Raymond Clement bei. 2024 beteiligte sie sich mit einem Text am Band Catching Strangers von Alexander von Reiswitz. Darin inszeniert der deutsche Fotograf und Architekt Personen, die zufällig zur selben Zeit am selben Ort sind, als fiktive Familien; auf der Grundlage der Fotos imaginieren Autoren aus verschiedenen Ländern familiäre Beziehungen und Schicksale der abgebildeten Menschen.

Danielle Hoffelt veranstaltet pädagogische Schreib- und Theaterateliers, zuerst im Lycée technique de Bonnevoie zusammen mit der Gruppe LTBissimo, danach im Lycée classique dʼEchternach mit der 1996 gegründeten und später von Hoffelt geleiteten Theatertruppe Nouveaux-nez epternaciens und schließlich im hauptstädtischen Lycée de garçons. In Echternach wirkte Hoffelt als Autorin an mehreren Musicals mit, die von den Nouveaux-nez epternaciens in der Basilika bzw. ab 2014 im Trifolion aufgeführt wurden: Anlässlich der Feier zur 1300-jährigen Gründung der Benediktinerabtei Echternach verfasst, erzählt das mehrsprachige Musical Oralabora (1998) das Leben des anglo-irischen Mönches Willibrord, der 698 die Abtei begründete, sowie weitere Episoden aus der Geschichte der Stadt Echternach. Auch das 2004 inszenierte Mysterienspiel Pandora, für das Hoffelt die Texte schrieb, greift Geschehnisse aus der Stadtgeschichte auf. Ultima Ora (2004/2009), bei dem Hoffelt und Jean-Claude Degrell für die Texte und Jean-Marie-Kieffer und Georges Urwald für die Musik verantwortlich waren, basiert auf Anekdoten aus der Sammlung Echternach, liebe alte Stadt von Marcel Simon. Oratorium 1815 (2014) ist ein Musical über die Geschichte Luxemburgs zur Zeit des Wiener Kongresses 1814/15. Die Liedtexte stammen von Jean-Claude Degrell und Jeff Seyler, die Musik von Georges Urwald und Jean-Marie Kieffer und die Handlung zwischen den Liedern von Danielle Hoffelt.

Darüber hinaus veröffentlichte Hoffelt Literaturkritiken in tabou und war Lektorin für Editions Estuaires. Sie erhielt 1996 den Prix Arthur-Praillet für den Band Impuissances und den zweiten Preis beim Wettbewerb Vers d’automne –2001 der Stadt Florange. Sie war Mitglied des LSV bis zu dessen Auflösung im Jahre 2016.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter und Fabienne Gilbertz

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Apertura Magazine
    Verwendete Namen
    Danielle Hoffelt
  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
    Verwendete Namen
    Danielle Hoffelt
  • Titel der Zeitschriften
    Eis Sprooch (Actioun Letzebuergesch)
    Verwendete Namen
    Danielle Hoffelt
  • Titel der Zeitschriften
    Estuaires. Revue culturelle
    Verwendete Namen
    Danielle Hoffelt
  • Titel der Zeitschriften
    nos cahiers. Lëtzebuerger Zäitschrëft fir Kultur
    Verwendete Namen
    Danielle Hoffelt
  • Titel der Zeitschriften
    Récré / Ré-création / Ausbléck. Magazine culturel de l'APESS
    Verwendete Namen
    Danielle Hoffelt
  • Titel der Zeitschriften
    tabou
    Verwendete Namen
    Danielle Hoffelt
  • Titel der Zeitschriften
    Traversées. Revue littéraire trimestrielle
    Verwendete Namen
    Danielle Hoffelt

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Mitgliedschaft

  • LSV - Lëtzebuerger Schrëftstellerverband [1986-2016]
  • Theatergruppe des LGE (Maroldt)

Archiv

  • CNL AU-086
Zitiernachweis:
Conter, Claude D./Gilbertz, Fabienne: Danielle Hoffelt. Unter: , aktualisiert am 04.07.2025, zuletzt eingesehen am .