Nik Michaelis
Nik Michaelis ist der Sohn eines Landwirts aus Dommeldingen, er besuchte die Volksschule und arbeitete im elterlichen Betrieb. Im Dezember 1933 verschickte er an die luxemburgische Presse einen Aufruf zur Gründung einer nationalsozialistischen Luxemburger Heimatbewegung. 1934 meldete er sich zum Reichsarbeitsdienst und ging nach München, wo er ab 1935 Hilfsarbeiter, dann Büroangestellter bei der Reichsbahn war. Er soll dort Kurse in Dramaturgie und Philosophie besucht haben. Im November 1940 kehrte Michaelis nach Luxemburg zurück, wurde Mitglied des VdB und der NSDAP und arbeitete für die Landesleitung der VdB (1940-1941), später war er unter dem Vorsitz von Damian Kratzenberg Geschäftsstellenleiter in der Kreisleitung der NSDAP (1941-1944). Nach dem Krieg wurde er festgenommen und 1947 zu 20 Jahren Zuchthaus und zum Verlust der luxemburgischen Staatsangehörigkeit verurteilt. Er war in Luxemburg-Stadt, dann in Givenich inhaftiert und wurde 1952 vorzeitig freigelassen. Nach einem illegalen Grenzübertritt nach Deutschland kam er zuerst nach Bonn, dann Ende 1952 nach Köln. 1952-1956 war er kaufmännischer Angestellter in der Textilindustrie, 1956-1960 in der Verwaltung der Deutschen Lufthansa tätig und in den 1960ern bei der Air-Union. 1973 zog er nach München.
Nik Michaelis veröffentlichte zwischen 1926 und 1933 in Luxemburger Zeitung, Jung-Luxemburg, Luxemburger Volksblatt, Das Füllhorn, Der Luxemburger Hinkende Bote und De Letzeburger Fle'er Feuilletonnovellen und Erzählungen, wie etwa Ketty Simmer, Die Braut des Dorfschulmeisters oder Die verlorene Quittung. Etwa zeitgleich mit Tony Jungblut schrieb er im Füllhorn eine der ersten Kriminalerzählungen Luxemburgs, Des Kreises Viereck. Im Text sorgt ein scheinbar mehrfach ermordeter Arzt für Verwirrung und ein amerikanischer Detektiv kann das Rätsel lösen. Es besteht kein Zusammenhang mit Pe'l Schlechters fast gleichnamiger Bildergeschichte De ve'ereckege Rondel (1948-1949 in der Revue). In der Korrespondenz erwähnte Gedichte, die Studie Nikolaus Welter aus seinen Dramen, die Theaterstücke 16 Jahre später, In Sachen Heideck, Der Fremde und Die Anverwandten sowie in Deutschland in den 1950ern veröffentlichte Kurzgeschichten sind verschollen.
Das einzige im Druck erschienene Trauerspiel, Die Ankettung (1932), handelt von einem jungen Maler, der sich durch einen beträchtlichen Gelddiebstahl ein unabhängiges Leben als Künstler ermöglicht. Da jedoch die Familie und das Leben seiner zukünftigen Braut durch eben diesen Diebstahl zerstört werden, nimmt die sich anbahnende Beziehung ein tragisches Ende.
Veröffentlichungen
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Jahr1932
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenFüllhorn (Das). Neue illustrierte MonatsschriftVerwendete NamenNik Michaelis
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Titel der ZeitschriftenJung-Luxemburg. Verbandzeitung der luxemburgischen katholischen JugendvereineVerwendete NamenNik Michaelis
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Titel der ZeitschriftenLetzeburger Fle'er (De ). die Zeitschrift des Luxemburger Fliegers : das Nachrichtenblatt des Luxemburger Segelflieger-VereinsVerwendete NamenNik Michaelis
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger hinkende Bote (Der). Volkskalender für das Grossherzogtum LuxemburgVerwendete NamenNik Michaelis
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Volksblatt (1933-1941). Unabhängige TageszeitungVerwendete NamenNik Michaelis
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Zeitung III [1868-1941] / LZVerwendete NamenNik Michaelis
Sekundärliteratur
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Autor(in) Unbekannt
Jahr1933 -
Autor(in) Tony Kellen
Jahr1934
Archiv
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CNL L-044 (lettres dans le fonds Nic Welter)
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ANLux CT-03-01-01445, Michaelis Nicolas, 1940-1947.
Zitiernachweis:
Muller, Roger/Sahl, Nicole: Nik Michaelis. Unter: , aktualisiert am 12.07.2023, zuletzt eingesehen am . -