Willy Goergen
Willy Goergen ist der Vater von Max Goergen. Er wuchs in Steinsel "a Staffels" auf, wo seine Eltern einen bescheidenen Bauernbetrieb führten. Nach Abschluss seiner Sekundarstudien am Athenäum studierte er Germanistik und klassische Philologie an den Universitäten Bonn, Louvain und Straßburg. Anschließend unterrichtete er zwei Jahre in Straßburg an einer auf die Militärakademie vorbereitenden Privatschule und kehrte 1894 nach Luxemburg zurück, wo er Deutsch und Altphilologie am Athenäum unterrichtete. 1898 zog die Familie Goergen nach Luxemburg, wo sich Willy Goergen u. a. in den Vereinen Cercle artistique, Union dramatique und Landwûol engagierte. Von 1909 bis 1912 und von 1916 bis 1918 war er Präsident des Vereins für Luxemburger Geschichte, Litteratur und Kunst. Bei der Schillerfeier von 1905 hielt er einen Festprolog.
In Straßburg schrieb Willy Goergen erste Texte in deutscher Sprache, die er in den elsässischen Zeitschriften Jungdeutschland und Jungelsass und Erwinia publizierte. In Luxemburg lieferte er Beiträge zu den Zeitschriften Ons Hémecht und Jonghémecht. Im Jahre 1898 erschien sein erstes Gedicht in Luxemburger Sprache Du gutt Mamm, verlooss mech nët, 1901 der Gedichtband Hèméchts-Teîn. Es folgten 20 Gedichtbände in Luxemburger Sprache, die in der Tradition von Michel Lentz um die Themen- und Motivkomplexe Natur, Heimat, Jahreskreis, Handwerk, Familie, Glaube und Kindheit kreisen. In einem volksliedhaften Ton und unter Verwendung von Dingsymbolen werden Natur, Land- und Dorfleben sowie Alltagsbegebenheiten beschrieben und zu Stimmungsbildern verdichtet.
Daneben schrieb Willy Goergen kleine, lustige, z. T. moralisierende Volkstheaterstücke und -szenen. Gemeinsam ist seinen Texten, die manchmal einen Hang zu Pathos und Rührseligkeit aufweisen, eine profunde Kenntnis des Dorf- und Bauernlebens.
Willy Goergens Texte zeichnen sich aus durch die sprachpflegerische Handhabung der luxemburgischen Sprache. Wegen seines Einsatzes für das Luxemburgische wurde er im Jahre 1900 zum Mitglied der Kommission für ein Wörterbuch der luxemburgischen Mundart ernannt. Hierfür sammelte er Sprichwörter und Redensarten. Teile dieser groß angelegten Arbeit erschienen 1910 und 1911 in Ons Hémecht. Als Proteste laut wurden wegen der vermeintlichen Anstößigkeit der vorgestellten Redensarten, soll Willy Goergen sein mehr als 100 Seiten umfassendes Manuskript verbrannt haben.
Viele der Gedichte von Willy Goergen sind von insgesamt 47 Komponisten vertont worden, davon 115 von Theodor Decker, andere von Alphonse Foos, J. A. Müller, Helen Buchholtz, Max Menager, Jean Eiffes, Lou Koster und Louis Petit. Am bekanntesten sind bis heute die Kinderlieder Léiwe Kleeschen, gudde Kleeschen und Hiesje, gëf gutt uecht!, vertont von Pepy Beicht, sowie das Trinklied Kättche, Kättche breng mer nach e Pättche, vertont von Jean Eiffes.
Veröffentlichungen
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Titel Hêméchts-TeînJahr1901
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Jahr1903
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Jahr1904
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Jahr1905
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Jahr1905
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Jahr1905
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Jahr1909
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Jahr1912
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Jahr1913
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Jahr1914
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Jahr1914
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Jahr1915
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Jahr1917
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Jahr1917
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Jahr1918
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Jahr1920
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Jahr1920
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Jahr1922
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Jahr[1924]
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Jahr1925
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Jahr1926
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Jahr1928
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Jahr1928
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Jahr1929
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Jahr1930
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Jahr[1931]
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Jahr1931
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Jahr1931
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Jahr1933
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Jahr1933
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Jahr1933
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Jahr1934
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Titel Fréd a Lêd. GedichterJahr1934
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Jahr1936
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Jahr1937
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Jahr1937
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Jahr1938
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Jahr1939
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Jahr1941
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Jahr1987-1992
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenBauerekalenner / Letzeburger Bauere-KalennerVerwendete NamenWilly Goergen
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Titel der ZeitschriftenCahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des artsVerwendete NamenWilly Goergen
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Titel der ZeitschriftenFrohes Schaffen = Actif et gai. Monatsschrift für zeitgemässe Luxemburger VolksschulpraxisVerwendete NamenWilly Goergen
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Titel der ZeitschriftenFüllhorn (Das). Neue illustrierte MonatsschriftVerwendete NamenWilly Goergen
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Titel der ZeitschriftenHémecht / Ons Hémecht / 'T HémechtVerwendete NamenWilly Goergen
Sprôchmâtes
W. -
Titel der ZeitschriftenJonghémecht / Jong-Hémecht. Zeitschrift für heimatliches Theater, Schrift- und VolkstumVerwendete NamenWilly Goergen
E vun der âler Erd
Senior -
Titel der ZeitschriftenLandwûol / Bleif dohém. Luxemburger Verein für ländliche Wohlfahrts- und HeimatpflegeVerwendete NamenWilly Goergen
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger hinkende Bote (Der). Volkskalender für das Grossherzogtum LuxemburgVerwendete NamenWilly Goergen
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Landes-Kalender. mit Preisräthseln, Erzählungen, Belehrungen und Adressen [...]Verwendete NamenRidens
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Titel der ZeitschriftenLuxemburger Wort / d'Wort / LWVerwendete NamenM.V.St.
Willy Goergen -
Titel der ZeitschriftenMarienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger PanoramaVerwendete NamenWilly Goergen
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Titel der ZeitschriftenMorgenglocken. Luxemburger KinderzeitungVerwendete NamenWilly Goergen
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Titel der ZeitschriftenZeitung für kleine LeuteVerwendete NamenWilly Goergen
Sekundärliteratur
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Autor(in) Martin Blum
Jahr1899-1913 -
Autor(in) Martin Blum
Carlo Hury
Jahr1902-1932; reprint 1981 -
Autor(in) Jules Keiffer
Jahr1903
Mitgliedschaft
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Akademie vu Letzeburg (1912-1916)
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Hémechtssprôch / Heemechtssprooch
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Landwûol-Bewegung = Luxemburger Verein für ländliche Wohlfahrts- und Heimatpflege = [Société pour le] Retour à la Terre
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Luxemburgische Sprachgesellschaft (1924-35)
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Union dramatique
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Wörterbuch der luxemburgischen Mundart (1906)
Archiv
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CNL AU-107
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CNL L-073
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Willy Goergen. Unter: , aktualisiert am 09.01.2024, zuletzt eingesehen am . -