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Foto: Lambert Schaus


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© Collection CNL

Lambert Schaus

Luxemburg Luxemburg

Nach dem Abitur 1927 am Athenäum studierte Lambert Schaus Jura an den Cours supérieurs und an den Universitäten Toulouse, Algier, Grenoble, Paris und Bonn. Während seiner Studentenzeit war er Präsident des internationalen Verbandes der katholischen Studenten Pax Romana, dem er bis 1940 in seiner Funktion als Präsident des Sozialsekretariats verbunden blieb. Zwischen 1932 und 1952 sowie von 1973 bis 1976 war er Rechtsanwalt am Appellationsgerichtshof und seit 1935 Gemeinderat der Stadt Luxemburg für die Rechtspartei.

Lambert Schaus wurde von seinen beruflichen und politischen Ämtern enthoben und – wie z. B. auch Pierre Biermann – nach Steiningen bei Daun an die Autobahnbaustelle zum Arbeitsdienst verpflichtet. 1942 wurde er an das Landratsamt Cochem versetzt, 1943 zuerst in das Lager Nestomitz im Sudetengau, dann in den Schwarzwald zwangsumgesiedelt.

1944 schlug Lambert Schaus eine politische Laufbahn ein, war zunächst Erster Schöffe der Stadt Luxemburg, dann von 1945 bis 1946 Abgeordneter für die CSV, deren Generalsekretär er für kurze Zeit war, bevor er ab 1946 Minister für Ernährung, Handel und Armee wurde. 1948 wurde er Mitglied des Staatsrates. Ab 1953 trat er in den diplomatischen Dienst, zuerst als Gesandter zwischen 1955 und 1958 und von 1968 bis 1973 als Botschafter in Brüssel. Unter dem Einfluss der Paneuropabewegung der 30er Jahre setzte er sich für den politischen und juristischen Aufbau Europas ein und betonte die Notwendigkeit eines europäischen Rechts. Als Präsident der luxemburgischen Delegation wirkte er bei der Aushandlung der Verträge von Rom mit. Danach war er ständiger Vertreter Luxemburgs bei europäischen Institutionen und von 1958 bis 1967 Kommissionsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Dort arbeitete er mit Adrien Ries zusammen. Von 1967 bis 1973 war Lambert Schaus Botschafter bei der NATO. Er blieb dem europäischen Gedanken verbunden und lehrte ab 1973 als Gastprofessor europäisches Transportrecht an den Universitäten Louvain und Triest.

Lambert Schaus war auch im literarischen Leben aktiv. Während seiner Studentenzeit in Paris schrieb er mehrere Beiträge für Academia und trat als Schauspieler in Theaterstücken von Lucien Koenig, Demy Schlechter und Nik Welter auf sowie bei Veranstaltungen der Mission France-Luxembourg. Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte er sich als Vizepräsident der Theaterkommission um den kulturellen Wiederaufbau. Auf seine Initiative hin wurden 1955 anlässlich der Hundertjahrfeier des Scholdschein von Dicks Aufführungen dieses Stückes im Palais des Beaux-arts in Brüssel veranstaltet. Nach 1945 veröffentlichte Lambert Schaus die Gedichtsammlung Lidder aus dem Exil. Die Gedichte erinnern an das nationalsozialistische Regime, gedenken der Freunde aus der Zwangsumsiedlung und zeugen von einem Nationalbewusstsein, das auf der Familie, der Muttersprache, dem Freiheitswillen, dem Glauben und dem Geschichtsbewusstsein gründet. Einige Gedichte sind in der Form einer Predigt verfasst.

Mehrere Gedichte wurden von Fernand Mertens vertont, das an den Straßenbau in Wittlich erinnernde Mir schaffen op de Strôssen von John Thillens. Eine während des Exils in Deutschland begonnene Erzählung blieb unveröffentlicht.

Dieser Artikel wurde verfasst von Claude D. Conter

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Academia. Mitteilungen aus dem Luxemburger Katholischen Akademiker-Verein
    Verwendete Namen
    Lambert Schaus
  • Titel der Zeitschriften
    Hémecht (d') - La Patrie. Erausgi vun der Unio'n vun de Letzeburger Freihêtsorganisatio'nen
    Verwendete Namen
    Lambert Schaus
  • Titel der Zeitschriften
    Marienkalender / Luxemburger Marienkalender / Lëtzebuerger Panorama
    Verwendete Namen
    Lambert Schaus

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Association des écrivains catholiques luxembourgeois
  • SELF / S.E.L.F. - Société des écrivains luxembourgeois de langue française

Archiv

  • BnL Ms 657
Zitiernachweis:
Conter, Claude D.: Lambert Schaus. Unter: , aktualisiert am 14.05.2021, zuletzt eingesehen am .