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Foto: René Engelmann


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René Engelmann

Vianden Diekirch

René Engelmann war der Sohn einer ehemaligen Grundschullehrerin und eines Gastwirts. Nach der Primärschule besuchte er das Gymnasium in Diekirch, wo er 1899 das landesweit beste Abitur ablegte. Von 1899 bis 1903 studierte er an den Cours supérieurs, anschließend in Paris und Berlin Latein, Romanistik, Germanistik und Anglistik. In Berlin standen René Engelmann und sein Freund Mathias Esch in Verbindung mit Norbert Jacques. Ein gelegentlich erwähnter Studienaufenthalt an der Universität Wien kann nicht nachgewiesen werden. 1903 verbrachte er das erste Jahr des Referendariats in Berlin und bei Professor John Meier in Basel, der Studien zu Bruder Hermanns Leben der Gräfin Yolanda von Vianden betrieben hatte. Das akademische Jahr 1905-1906 verbrachte er im Auftrag der Regierung gemeinsam mit Joseph Tockert in London. Anschließend unterrichtete er als einer der ersten Englischlehrer des Landes am Diekircher Gymnasium. René Engelmann schied im Alter von 34 Jahren freiwillig aus dem Leben.

René Engelmann ist zunächst mit sprachwissenschaftlichen Arbeiten hervorgetreten. Vermutlich auf Anregung John Meiers entstand die 1910 im Programm des Diekircher Gymnasiums veröffentlichte Abhandlung Vokalismus der Viandener Mundart, womit das wissenschaftliche Studium des Luxemburgischen vorangetrieben wurde. Sprachgeschichtlich bedeutsam waren die posthum veröffentlichten Vorschläge zur Regelung der luxemburgischen Rechtschreibung (1916), die als Engelmann-Weltersche Rechtschreibung bekannt wurden. In den Beiträgen zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur erschien 1910 der Aufsatz Ein Mittelfränkisches Accentgesetz.

Das literarische und literarhistorische Werk von René Engelmann erschien posthum. Auf heimatlichen Pfaden enthält u. a. vier Novellen, in denen häufig Frauen im Mittelpunkt stehen, und Rezensionen zu Werken von Batty Weber, Frantz Clément und Nicolas Ries. Den Hintergrund der Novellen bildet Vianden, von dessen Gesellschaft René Engelmann ein z. T. kritisches Bild zeichnet. Weitere literarische und literaturkritische Beiträge erschienen in Floréal, Luxemburger Zeitung, Neue Zeit und ab 1909 im liberalen Landwirt. René Engelmann verfasste außerdem die literaturhistorische Studie Victor Hugo à Vianden (1902), die 2021 Yves De Smet als Reprintausgabe herausbrachte. Ebenfalls mit Vianden beschäftigte er sich in der historiografischen Arbeit Aus einem alten Viandener Hausregister 1770-1806 (1913).

Zwei bis dato unbekannte Novellen wurden im Ausstellungskatalog René Engelmann 1880-1915. Leben - Werk - Zeit (1990) abgedruckt. Für das erneute Interesse an der Person und dem Werk von René Engelmann steht der unveröffentlichte Monolog Engel-Mann, in dem André Link die letzten Tage des Autors vor seinem Freitod dramatisch verarbeitet, Claude Mangen übernahm 2004 und 2005 die Titelrolle.

Dieser Artikel wurde verfasst von Pierre Marson

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Cahiers luxembourgeois (Les). revue libre des lettres, des sciences et des arts
    Verwendete Namen
    René Engelmann
  • Titel der Zeitschriften
    Floréal. revue libre d’art [et] de littérature = freie Rundschau für Kunst und Litteratur
    Verwendete Namen
    René Engelmann
  • Titel der Zeitschriften
    Galerie. Revue culturelle et pédagogique
    Verwendete Namen
    René Engelmann
  • Titel der Zeitschriften
    Landwirth (Der) / Landwirt (Der)
    Verwendete Namen
    René Engelmann
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Volksbildungskalender
    Verwendete Namen
    René Engelmann
  • Titel der Zeitschriften
    Luxemburger Zeitung III [1868-1941] / LZ
    Verwendete Namen
    René Engelmann
  • Titel der Zeitschriften
    neue Zeit (Die) = Les Temps nouveaux [1911-1914]. Organ für fortschrittliche Politik und Volksbildung
    Verwendete Namen
    René Engelmann

Sekundärliteratur

Archiv

  • CNL L-107
  • ANLux
  • BnL Ms 346, 371
Zitiernachweis:
Marson, Pierre: René Engelmann. Unter: , aktualisiert am 20.11.2023, zuletzt eingesehen am .