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Josy Imdahl

Joseph Imdahl
Luxemburg-Grund Dalheim

Pseudonyme: Schaus

Josy Imdahl verbrachte Kindheit und Jugend in der Stadt Luxemburg und besuchte die Industrieschule. Nach dem Abitur trat er in den Dienst der Eisenhütte von Hayange (F) und wechselte später an das Statistische Amt in Luxemburg, dann zur Prinz Heinrich-Eisenbahngesellschaft.

Josy Imdahls Liebe galt seit seiner Kindheit dem Theater. Schon mit sieben Jahren stand er in Dicks' Kirmesgäscht auf der Bühne. Später übernahm er Regieaufgaben beim Theaterclub Cercle amical auf Limpertsberg und fing an, eigene Theaterstücke zu schreiben. Die beiden ersten Stücke waren in Versen geschrieben. Für die Kinderbühne bestimmt waren die Stücke Arme Leit's Kröschtdâg [1916] und D'Wichtelcher vu Beggen (1920). Charakteristisch für die sich an Dicks orientierenden Volksstücke sind die populären, in den Text eingeschobenen Lieder, die u. a. von Louis Beicht vertont wurden. Einen bis heute andauernden Publikumserfolg stellt die Operette D'Joffer Marie-Madeleine (1916) dar, die das Thema der Dienstbotenzeit eines luxemburgischen Mädchens in Paris aufgreift. Mit belehrendem Gestus werden Bodenständigkeit und Heimatliebe als die wahren Werte dem Modernitätskult und dem Leichtsinn des Großstadtlebens gegenübergestellt. Auf Josy Imdahls D'Joffer Marie-Madeleine bezieht sich auch das Theaterstück Tëschtzwee (2023) von Claude Mangen. 1939 übersetzte Josy Imdahl die in Luxemburg entstandene Operette Sonili des österreichischen Emigranten Bruno Granichstaedten ins Luxemburgische. Der Text ist verschollen, genauso wie das musikalische Lustspiel Alles Zufall von Granichstaedten, das Imdahl übersetzt hatte und das im Frühjahr 1940 aufgeführt werden sollte, doch durch den Kriegsbeginn vereitelt wurde. Der Stoff des auf einer Notiz in der Frankfurter Zeitung basierenden melodramatischen Theaterstücks Aus Geldgier zum Kandmiérder [1911] (auch erwähnt unter dem Titel Stûrm), der den Mord einer Mutter an dem eigenen, als reicher Amerikaner unerkannt nach Hause zurückgekehrten Sohn schildert, ist ebenfalls von Max Goergen im Theaterstück Den Amerikaner und Nicolas Molling in der Erzählung Fluch der Armut im Band Novellen, Satiren und Skizzen behandelt worden. Unveröffentlicht blieben das Künstlerdrama Franz Fabricius (1918) und die Dramen Den Onbekannten (1920) und Den neie Gott (1928) sowie der Gedichtband Gëschter an haut.

Zusammen mit Demy Schlechter, René Hemmer, Joseph Olinger, Octave Crahay und Edmond Hansen gründete Josy Imdahl im Oktober 1922 die Fédération des sociétés dramatiques luxembourgeoises, einen hierarchisch und nach Regionen gegliederten Dachverband für luxemburgische Theatervereine. Ziel der von ihm initiierten Theaterreformbewegung war die Pflege und qualitative Verbesserung des heimischen Theaterschaffens, die Schaffung einer Luxemburger Nationalbühne, die Organisation einer professionellen Schauspielgruppe sowie die Wahrnehmung der künstlerischen und materiellen Interessen der angegliederten Vereine. Zu diesem Zweck wurde das von Josy Imdahl redigierte Monatsblatt Ons Bühn. Blieder fir Theater, Musik a Gesank ins Leben gerufen, das zum Verfassen von Originalstücken aufrief.

Dieser Artikel wurde verfasst von Germaine Goetzinger

Veröffentlichungen

Mitarbeit bei Zeitungen

  • Titel der Zeitschriften
    Ons Bühn. Blieder fir Theater, Musik a Gesank
    Verwendete Namen
    Josy Imdahl

Sekundärliteratur

Mitgliedschaft

  • Akademie vu Letzeburg (1912-1916)
  • Cercle amical, Troupe de théâtre Limpertsberg
  • Fédération luxembourgeoise des sociétés dramatiques
  • Hémechtssprôch / Heemechtssprooch
  • Theaterreformbewegung
Zitiernachweis:
Goetzinger, Germaine: Josy Imdahl. Unter: , aktualisiert am 18.01.2024, zuletzt eingesehen am .