Charles Meder
Charles Meder ist der Sohn von Cornel Meder. Er ging in Niederkorn zur Grundschule und besuchte das Lycée Hubert Clement in Esch/Alzette. Nach dem Abitur im Jahre 1985 studierte er Germanistik und Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau. In seiner Referendariatsarbeit analysiert er die Rolle deutschsprachiger Schriftsteller beim Radiosender RTL kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Zur Zeit ist er Deutschlehrer am hauptstädtischen Athenäum, wo er ein Projekt über die neuen Medien leitete. Er ist mit Anja Di Bartolomeo verheiratet.
Im Mittelpunkt der 2016 erschienenen Novelle Aname stehen die Architekturstudentin Jule und ihr Bruder, der Informatiker Thilo, deren Mutter unerwartet ins Koma gefallen ist. Die Novelle wird abwechselnd aus der Perspektive einer der beiden Hauptfiguren erzählt und verhandelt gesellschaftliche Themen wie Fürsorge und Egoismus. Je mehr Details der Leser durch diese Perspektivenwechsel über das Leben der Mutter erfährt, desto weiter entfernt sich die Novelle von einer Familiengeschichte und entwickelt sich zu einem Psychodrama über Hauptfiguren mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung. Die Novelle wurde 2017 mit dem Lëtzebuerger Buchpräis in der Kategorie Literatur ausgezeichnet. 2019 erschien eine limitierte Sonderedition von Aname mit Bildern der luxemburgischen Künstlerin Chantal Maquet.
Im gleichen Jahr schrieb Charles Meder das Hörspiel CyberTrappEd über die 17-jährige Schülerin Lina, die von ihren berufstätigen Eltern vernachlässigt wird und sich in soziale Netzwerke flüchtet. In dieser Parallelwelt rächt sie sich an ihrem Mathelehrer, in dem sie ihn mit einem falschen Nutzerprofil in eine Falle lockt. Charles Meder übt hierin Kritik an sozialen Netzwerken und will auf die daraus entstehende Gefahr der Vereinsamung in der Gesellschaft aufmerksam machen. Der Text wurde 2016 mit dem Hörspielpreis des Radio 100komma7 ausgezeichnet und im April 2017 erfolgte die Erstausstrahlung unter der Regie von Claude Mangen.
2019 wurde De Cabinet vum Dokter Menasse im Kasemattentheater uraufgeführt. In diesem viersprachigen Stück versuchen drei Protagonisten sich in einer Welt zurecht zu finden, in der Glück zum einzig erstrebenswerten Ziel im Leben erklärt wurde. Der Begriff Glück bleibt jedoch weitgehend undefiniert und stiftet somit mehr Verwirrung, als dass er den Protagonisten bei ihrer Sinnsuche behilflich wäre.
2018 erhielt Charles Meder den 2. Preis beim Concours littéraire national für sein Theaterstück Geheimdienstkönige.
Charles Meder veröffentlichte Texte in Galerie und Tageblatt.
Veröffentlichungen
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Titel Aname. NovelleJahr2016
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Jahr2019
Mitarbeit bei Zeitungen
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Titel der ZeitschriftenGalerie. Revue culturelle et pédagogiqueVerwendete NamenCharles Meder
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Titel der ZeitschriftenTageblatt / Escher Tageblatt = Journal d'Esch. Zeitung fir LëtzebuergVerwendete NamenCharles Meder
Sekundärliteratur
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Autor(in) Unbekannt
Jahr2016 -
Autor(in) Luc Caregari
Jahr2017 -
Autor(in) Tessy Steffen Koenig
Jahr2017
Auszeichnungen
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Name 100,7 Radio-PräisJahr 2016
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Jahr 2017
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Jahr 2018
Mitgliedschaft
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A:LL Schrëftsteller*innen
Zitiernachweis:
Kremer, Claude: Charles Meder. Unter: , aktualisiert am 11.04.2022, zuletzt eingesehen am . -