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Foto: Mady Durrer


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© Raymond Erbs

Mady Durrer

Luxemburg

Mady Durrer besuchte zunächst die Primärschule in Strassen und das Gymnasium in der Privatschule Fieldgen bis zur 13. Klasse.  Danach arbeitete sie bis 1973 als Aushilfslehrerin in den Primärschulen von Strassen, Düdelingen, Leudelingen und Luxemburg. Am Lycée technique pour professions éducatives et sociales in Fentingen schloss sie 1975 ihre Ausbildung als Erzieherin ab und arbeitete bis 1977 als Erzieherin. Im Jahr 2000 legte sie dort nach dem Besuch von Weiterbildungskursen das Abitur ab. Von 2001 bis 2010 war sie als Erzieherin in einer Kindertagesstätte tätig. Seit 2010 ist sie in Rente. 

Parallel zu ihrer beruflichen Tätigkeit absolvierte sie eine künstlerische Ausbildung am Konservatorium der Stadt Luxemburg. Von 1972 bis 1983 nahm sie Kurse in deutscher Sprecherziehung sowie in deutscher und französischer Schauspielkunst bei Ugen Heinen und Philippe Noesen, in Gesang bei Suzette Engels und Georges Backes und im klassischen und modernen Ballett bei Christiane Eiffes. Außerdem erlernte sie Jazz-Dance in den Tanzschulen Li Marteling und Hélène Van de Kerckhove. Zwischen 1979 und 1986 unterrichtete sie auch Musik und Rhythmik am International Kindergarten sowie klassischen Tanz am Konservatorium der Stadt Luxemburg.

Bekannt wurde Mady Durrer in Luxemburg als Sängerin, Schauspielerin und Kabarettistin. Sie debütierte am Lëtzebuerger Theater unter der Regie von Ugen Heinen. Zwischen 1972 und 1983 spielte sie die Hauptrollen u.a. in den Musicals Hopp Marjän von Pol Pütz, Besuch um Wudderhaff von Tit Schroeder und De Gréngen von Fons Kontz sowie in den Dicks-Operetten De Scholtschäin und Mumm Séis. Desgleichen gestaltete sie einige Programme der jährlichen Revue mit und trat dort auf. Von 1983 bis 1986 war sie Sängerin bei der Jazzformation Saxy Four. Auch danach gab sie immer wieder als Sängerin Konzerte. In den 1980er und 1990er Jahren gestaltete sie  gemeinsam mit Jemp Schuster und Jhemp Hoscheit Kabarettprogramme. 1988 gründete sie mit Jemp Schuster das Kabarä Mady Durrer & Jemp Schuster, das seit 1999 unter dem Namen Kabarä Jemp Schuster fungiert. 1991 bekam sie den Tun-Deutsch-Preis als beste Kabarettistin Luxemburgs.

Seit 2000 begann sie vermehrt als Schauspielerin in französisch- und deutschsprachigen Theaterstücken im In- und Ausland aufzutreten, so u.a. in Columbus (1993) von Sven Grunert im Kleinen Theater in Landshut, in Fisch zu viert (1998) von Wolfgang Kohlhaase und Rita Zimmer im Kasemattentheater oder in Le premier mardi de chaque mois nous sommes tous heureux (2000) von Marie-Claire Junker im Théâtre du Centaure. Sie engagiert sich auch im Laufe der Zeit verstärkt im luxemburgischsprachigen Theater. Als Mitglied der 1995 gegründeten Theatervereinigung MASKéNADA trat Mady Durrer in vielen Produktionen auf, so in Alice under Ground (2002), Schlof Këndche schlof (2003) und Frittparade 2000 (2015) von Serge Tonnar, in MammOmmaM von Claudine Muno (2021) oder in Teilen des Projektes Ee roude Fuedem duerch de roude Buedem (2022). Seit 2007 ist sie Teil von Produktionen des Kaleidosdop Theaters, wie etwa Superstar (2007) von Serge Tonnar, Bauchdanz (2008) von Nico Helminger, Wat d’Mécken denken! (2011) und De Rousegaart (2014), beide von Jean-Paul Maes, De Wollef kënnt heem von Raoul Biltgen (2014), Dräi Faarwen von Roger Seimetz (2015), dies meist unter der Regie von Eva Paulin oder Jean-Paul Maes. Sie spielte auch unter der Regie von Claude Mangen, so etwa zwischen 2017 und 2019 in der Aufführung Endlech Alaska! von Jay Schiltz im Mierscher Kulturhaus, später Mierscher Theater. Sie war 2024 die Erzählerin in D'Julie an den Aprikosejong von Cosimo Suglia und spielte 2025 in Lilith von Rafael Kohn, dies im Rahmen der LUGA.

Mady Durrer war ebenfalls Filmschauspielerin, etwa in Dammentour von Paul Scheuer und Maisy Hausemer (1992), sowie Synchronsprecherin von Hörbüchern und Kinderfilmen, wie etwa De klenge Fuzz fäert kee Fatz (2006), De klenge Prënz (2008), Déi kleng Wurschtelfee (s.d.) oder De Suggi vu Luzziburri (s.d.).

Mady Durrer ist auch Autorin bzw. Co-Autorin von Schauspiel- und Kabaretttexten sowie von Kinderbüchern. Ihre satirischen und sozialkritischen Texte behandeln Lokal- und Weltpolitik und entlarven luxemburgisches Spießbürgertum. Zusammen mit der Sängerin und Schauspielerin Shlomit Butbul schrieb sie das musikalische Kabarett Mady & Shlomit: Viele, viele kleine Ich‘s, das 2001 von den beiden Frauen im Kulturcafé L’Inouï in Redingen/Attert unter der Regie von Claude Mangen und in Begleitung des amerikanischen Jazz-Pianisten George Letellier aufgeführt wurde. In diesem Stück erzählen die beiden Frauen über ihre Träume und Enttäuschungen, über ihre Freuden und Ängste, über all die Lebenserfahrungen, die sie geprägt und zu ihrem wahren Ich geführt haben. Mady Durrer verfasste auch den Text zu den Schauspielen Käerzewee. Legend vum Rank (2003) und De Mëssel mat der Léift, in dem sie 2005 am Internationalen Frauentag auftrat. In dem 2007 zusammen mit Sandy Goedert (Illustrationen) veröffentlichten Kinderbuch Den Heppi Böersday No 4 geht es um eine Kerze, die als vierte auf dem Geburtstagskuchen eines Kindes die Hauptrolle auf dessen Geburtstagsfest spielen soll und die sich in einer Bäckerei auf die Suche nach dem passenden Kuchen macht, den sie schließlich findet. Das Kinderbuch De Flöck brachte Mady Durrer 2015 zusammen mit Annick Sinner (Illustrationen) heraus. Die Geschichte handelt von einem unglücklichen Hund namens Flöck, der seine langen Ohren hasst, weil er ständig über sie stolpert. Erst als er diese zum Malen verwendet und damit der einzige Hund auf der Welt wird, der mit den Ohren malt, findet er sich mit seinem Schicksal ab. Mady Durrer vermittelt in diesem Kinderbuch auch didaktische Aspekte zur Malerei und Farbenlehre. 2016 brachte sie De Flöck in einer MASKéNADA-Produktion als Marionettentheater auf die Bühne während des Marionetten-Festivals in Tadler.

Dieser Artikel wurde verfasst von Josiane Weber und Nicole Sahl

Veröffentlichungen

Sekundärliteratur

Auszeichnungen

Mitgliedschaft

  • MASKéNADA
Zitiernachweis:
Weber, Josiane/Sahl, Nicole: Mady Durrer. Unter: , aktualisiert am 07.11.2025, zuletzt eingesehen am .